Magdeburg. Wie kann ich mich auf Not- und Ernstfälle vorbereiten? Welche Ausrüstung und Vorräte sollte ich vorhalten, um etwa bei einem Stromausfall gewappnet zu sein? Und wie leiste ich Erste Hilfe und unterstütze professionelle Helferinnen und Helfer?
Hinweise, Antworten und praktische Übungen zu diesen Fragen bietet ein eintägiger Kurs, den das Ministerium für Inneres und Sport für seine eigenen Bediensteten anbietet. Am Donnerstag startete die erste Schulung mit 15 Beschäftigten.
Kurse für Erste Hilfe und Eigenvorsorge sollen dabei unterstützen, die Reaktions- und Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft bei Katastrophen- und Notfällen zu stärken. Die Devise dabei: Bevölkerungsschutz fängt im Kleinen und bei jedem Einzelnen an.
Innenministerin Dr. Tamara Zieschang: „Die Extremwetterereignisse der vergangenen Jahre oder auch die aktuelle Diskussion um Cyberattacken auf wichtige Infrastrukturen und hybride Bedrohungen verdeutlichen, wie wichtig es ist, dass wir uns in Deutschland und Sachsen-Anhalt vorbereiten, um im Ernstfall gewappnet zu sein. Dabei kann uns jederzeit im Alltag die Situation ereilen, dass wir jemandem in einer Notlage helfen müssen. Das kann die ältere Nachbarin mit einem Schwächeanfall sein oder ein Verletzter nach einem Verkehrsunfall. Dann ist eine schnelle Reaktion gefragt und die fällt leichter, wenn wichtige Handgriffe geübt wurden und Kenntnisse aufgefrischt sind.“
Ziel ist es, allen Bediensteten des Ministeriums die Möglichkeit zu geben, in einem solchen Kurs die eigenen Erste-Hilfe-Kenntnisse aufzufrischen und Grundkenntnisse für die Eigenvorsorge und die Reaktion in Not- und Ernstfällen zu festigen. Die Schulungen sind für die Bediensteten freiwillig und sollen alle fünf Jahre wiederholt werden können. Die nächsten Termine stehen bereits fest und waren binnen weniger Minuten ausgebucht.
„Es freut mich sehr, dass unser Angebot bei unseren Bediensteten auf so reges Interesse stößt“, so die Innenministerin weiter. Sie hatte die Schulungsinitiative vor wenigen Wochen bereits im Kabinett vorgestellt. „Ich hoffe, es schließen sich andere Ressorts und viele Arbeitgeber an und schulen ihre Bediensteten und Beschäftigten darin, für Ernstfälle vorbereitet zu sein und Menschen in Notlagen helfen zu können.“
Hintergrund:
In Deutschland gilt die Pflicht, im Notfall Erste Hilfe zu leisten. Dabei geht es nicht nur um lebensrettende Maßnahmen. Auch das Absetzen eines Notrufs kann dazu gehören. In Erste-Hilfe-Kursen geht es daher auch um das Hilfeleistungssystem in Deutschland. Auch der Bund sieht im Auffrischen der Erste-Hilfe-Kenntnisse sowie die Vermittlung von Basisfertigkeiten für die Selbstvorsorge einen wichtigen Baustein des Bevölkerungsschutzes. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe fördert derzeit daher entsprechende Schulungen zur Ersten Hilfe mit Selbstschutzinhalten – explizit auch für Unternehmen, Behörden und Institutionen.
Der 13. Oktober ist der Internationale Tag der Katastrophenvorbeugung. Er wurde 1989 von den Vereinten Nationen unter anderem mit dem Ziel ins Leben gerufen, ein Risikobewusstsein in der Bevölkerung zu schaffen.
Foto: Erste-Hilfe-Kurs im Ministerium für Inneres und Sport
© MI