München (ots) – Heizdecken und -kissen sind nur was für ältere Menschen? Weit gefehlt, die kuscheligen akkubetriebenen Heizdecken in Trendfarben treffen genau den Geschmack eines jüngeren Publikums. Ob mit oder ohne Kabel, vielen Decken sieht man gar nicht mehr an, dass diese auch elektrisch erwärmt werden können. Möglicherweise haben die pandemiebedingten Lockdowns den Trend zum heimeligen Kuscheln verstärkt, denn Hersteller sprechen über steigende Verkaufszahlen. Vor dem Kauf einer Wärmedecke gibt es einige Tipps zu beachten, Marie-Louise Minnameyer, technische Projektleiterin TÜV SÜD Product Service GmbH, hat einige Produkte unter die Lupe genommen.
Ist ein Raum noch nicht ganz aufgeheizt, kann eine Heizdecke schnell Abhilfe schaffen. Auch wenn das Zimmer noch kühl ist, ist es unter einer elektrischen Heizdecke auf dem Sofa schon angenehm warm. „Generell gibt es die Unterscheidung zwischen Wärmeunterbett oder einer klassischen Heizdecke“, erklärt Marie-Louise Minnameyer, die im TÜV SÜD Testlabor schon einige Decken zur Prüfung untersucht hat. „Verbraucher sollten sich vor dem Kauf darüber im Klaren sein, welches Produkt sie verwenden möchten“. Meistens kommen Heizdecken in privaten Haushalten zum Einsatz, aber seit der Pandemie verlagert sich die Gastronomie vermehrt in den Außenbereich, und so haben auch einige Gastronomen in Heizdecken investiert. Ein zusätzlicher Benefit hier: Wenn die Gäste mit Heizdecken versorgt werden, kann auf gasbetriebene Strahler verzichtet werden. Eine Investition, die sich lohnen kann.
Unterschied Wärmeunterbett und Heizdecke
Ein Wärmeunterbett kann in der Regel die ganze Nacht über im Bett bleiben, eine Heizdecke sollte nur zum Aufwärmen vor dem Schlafengehen benutzt werden. Aus Sicherheitsgründen sollten Verbraucher die Gebrauchsanweisung immer vor Benutzung genau lesen und die Hinweise beachten. Wärmeunterbetten sind meist etwas steifer und mit einer vliesbezogenen Matte vergleichbar, sie werden nicht so heiß, da die Heizdrähte so angebracht sind, dass sie sich nicht zusammenschieben. Wer auf dem Wärmeunterbett schlafen möchte, sollte auf den Hinweis „Zur Langzeitanwendung geeignet“ achten. Zum Aufbewahren werden diese gefaltet oder gerollt. Heizdecken gibt es in Trendfarben und aus unterschiedlichen, meist sehr kuscheligen Materialien wie beispielsweise Flanell-Mikroplüsch. Diese Produkte sind gut in den Wohnbereich kombinierbar, da man sie farblich passend zur Einrichtung auswählen kann.
Rund um den Heizbetrieb
Egal ob Heizdecke oder Wärmeunterbett, es gibt für beide Varianten einige Produktdetails, die die Anwendung sicherer machen. Vielen sind Heizdecken noch als Wohnungsbrandursache in Erinnerung. Schon aus diesem Grund sollten Geräte, die keinen Überhitzungsschutz haben, nicht mehr verwendet werden. „Eine Abschaltautomatik sollte auf jeden Fall vorhanden sein. Idealerweise ist ein Timer integriert, mit dem die maximale Heizdauer vorgegeben werden kann“, rät die Expertin. Praktisch ist eine Temperaturregelung in mindestens drei Stufen. Eine Schnell- oder Turbofunktion sichert ein rasches Anwärmen eines kalten Betts. Im Wohnbereich ist ein kabelloses Exemplar sicherlich schöner, als eine Decke, die mit Kabel angeschlossen werden muss. Bei akkubetriebenen Decken sollte ans rechtzeitige Aufladen gedacht werden. Besonders hochwertige Produkte verfügen über ein Kontrollsystem und messen die Umgebungstemperatur an verschiedenen Stellen der Decke. Das gibt zusätzliche Sicherheit.
Hygiene und Pflege
Lässt sich das Netzteil abnehmen, gibt es Modelle, die sogar in der Maschine waschbar sind. Auch hier gilt natürlich, die Gebrauchsanweisung zu beachten. Ein Waschen ist möglich, wenn die Drähte wasserdicht ummantelt sind. Bei anderen Modellen lässt sich der Bezug abnehmen und waschen. Ist beides nicht möglich, kann alternativ die Decke mit einem Dampfreiniger gesäubert werden. „Da die Decke sehr nah an die Haut kommt, rate ich, auf ein Öko-Siegel zu achten“, erklärt Marie-Louise Minnameyer. „Durch die Erwärmung können schädliche Dämpfe entweichen. Im besten Fall ist das Material aus unbedenklichem und umweltfreundlichem Material hergestellt“.
Geprüfte Sicherheit
Verbraucher sollten vor dem Kauf auf das CE-Kennzeichen, das freiwillige GS-Zeichen für „Geprüfte Sicherheit“ und das blaue TÜV SÜD-Oktagon achten. In den TÜV SÜD Labors werden Produkte gründlich getestet. Experten führen chemische, elektrische und mechanische Sicherheitsprüfungen durch. Sie machen eine Fehleranalyse und testen die Gebrauchstauglichkeit im Dauertest. Auch der Energieverbrauch spielt heutzutage eine große Rolle.
Tipps auf einen Blick:
- Abschaltautomatik, um vor Überhitzung zu schützen
- Timer
- Temperaturwahl
- Schnell- oder Turboheizung
- Waschbarkeit des Stoffes
- Akku oder Kabel
- Öko-Siegel
- Auf Siegel für Geprüfte Sicherheit achten
Abschließende Expertentipps: Heizdecken niemals unbeaufsichtigt einschalten und immer flach ausbreiten, damit keine Drähte übereinanderliegen und überhitzen. Flüssigkeiten fernhalten, denn Feuchtigkeit kann einen Kurzschluss oder Stromschlag auslösen.
Foto: TÜV SÜD gibt Tipps zum Kauf elektrischer Heizdecken (c) TÜV SÜD AG/Conny Kurz