Bundesweit hat Sachsen-Anhalt nach dem Bericht âHĂ€usliche Gewalt. Lagebild zum Berichtsjahr 2023â des Bundeskriminalamts den zweitstĂ€rksten Anstieg an hĂ€uslicher Gewalt um 12,4 Prozent. Dazu fordert die Landtagsfraktion BĂŒndnis 90/Die GrĂŒnen, dass Frauen in Sachsen-Anhalt besser vor hĂ€uslicher Gewalt geschĂŒtzt werden.
âDie Ergebnisse des Lageberichts zur hĂ€uslichen Gewalt sind erschĂŒtternd. Die stĂ€rkste betroffene Gruppe von hĂ€uslicher Gewalt sind Frauen. Es ist die Aufgabe des Landes, dafĂŒr zu sorgen, dass alle Frauen in unserem Bundesland vor hĂ€uslicher Gewalt geschĂŒtzt sind. Das ist offensichtlich herausfordernd, aber diese Aufgabe muss angepackt werden. Es braucht dabei dringend den Ausbau von niedrigschwelligen Hilfs- und Beratungsstrukturen, insbesondere in lĂ€ndlichen Gebieten. Es darf nicht sein, dass Frauen in Notsituationen weite Wege auf sich nehmen mĂŒssen, bis sie ein Hilfsangebot finden. Insbesondere der Selbstkostenbeitrag fĂŒr die Unterbringung in FrauenhĂ€usern kann fĂŒr von Gewalt betroffene Frauen eine HĂŒrde darstellen und muss durch das Land ĂŒbernommen werden.
Es darf keine Situation geben, in der Frauen aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten keine Hilfe im Frauenhaus suchen. Auch die Gewalt im digitalen Raum braucht stĂ€rkere Aufmerksamkeit. Bisher gibt es wenig konkrete Daten dazu. Deswegen braucht es geschlechterdifferenzierte Untersuchungen dazu ĂŒber die HĂ€ufigkeit und SchĂ€den von Gewalt gegen MĂ€dchen und Frauen im Internet. Es braucht eine gestĂ€rkte GewaltprĂ€vention von Anfang an, sowohl in der Schule wie auch in der Kita. Jede Frau muss sicher sein!â, fordert Susan Sziborra-Seidlitz, frauenpolitische Sprecherin der grĂŒnen Landtagsfraktion.
Text: Fraktion BĂNDNIS 90/DIE GRĂNEN im Landtag von Sachsen-Anhalt am 07. Juni 2024
Foto (c) Jan-Christoph Elle