Magdeburg. Das Landesprogramm „Assistierte Ausbildung für die Pflegehilfe“ unterstützt junge Menschen mit Förderbedarf beim Berufseinstieg in der Pflege. Petra Grimm-Benne (Foto), Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, begrüßte heute in Magdeburg 41 Schülerinnen und Schüler des zweiten Ausbildungsgangs: „Wir wollen alle Ausbildungspotentiale erschließen und auch Auszubildende mit schwierigeren Startbedingungen die Chance geben, im Pflegeberuf Fuß zu fassen. Damit auf diesem Weg niemand ins Straucheln kommt und Abbrüche verhindert werden, stellen wir im Landesprogramm sozialpädagogische Unterstützung und Lernhilfen bereit.“ Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung und das Ministerium für Bildung haben die Assistierte Ausbildung für die Pflegehilfe gemeinsam auf den Weg gebracht.
Der Ansatz des Landesprogramms ist durchaus erfolgreich: Die Förderangebote wirken sich positiv auf den Ausbildungserfolg aus und helfen sowohl den Auszubildenden als auch den Pflegeeinrichtungen, die händeringend auf Nachwuchs angewiesen sind. Seit Start der Assistierten Ausbildung für die Pfleghilfe konnten bereits 521 angehende Pflegehilfskräfte auf ihrem Weg unterstützt werden. Die Abbruchquote der Schülerinnen und Schüler im Landesprogramm sank im vergangenen Jahr auf 25%. Somit hat sich die Zahl der Abbrechenden im Vergleich zu den Schülerinnen und Schülern, die nicht durch das Landesprogramm begleitet wurden, halbiert. Um den Ausbildungserfolg zu sichern, erhalten alle Teilnehmenden am Landesprogramm durch die Mitarbeitenden der BBI GmbH fachliche, sprachliche und sozialpädagogisch Unterstützung. Die konkrete Hilfe richtet sich nach dem individuellen Bedarf und der konkreten Lebenssituation der Schülerinnen und Schüler.
Damit die steigende Zahl an Pflegebedürftigen in Sachsen-Anhalt auch in Zukunft adäquat versorgt werden kann, müssen bis zum Jahr 2035 rund 24.000 Vollzeitstellen in der Pflegebranche neu besetzt bzw. neu geschaffen werden. „Mit dem Landesprogramm steht uns ein weiterer Baustein zur Fachkräftegewinnung in der Pflege zur Verfügung. Daneben setzt das Land auf Schulgeldfreiheit und der Ausbildungsvergütung in der Pflegehilfe sowie auf die modularisierte und berufsbegleitenden Pflegehilfeausbildung für Quereinsteiger und Beschäftigte ohne Berufsqualifikation“, so Grimm-Benne.
Das Landesprogramm wird durch die beim Deutschen Roten Kreuz angesiedelte Pflegenetzwerkstelle begleitet, mit der die Assistierte Ausbildung in ganz Sachsen-Anhalt beworben wird. Dr. Carlhans Uhle, Landesgeschäftsführer des DRK in Sachsen-Anhalt, betont den Stellenwert der Pflegenetzwerkstelle, die wichtiges Sprachrohr für die Bedarfe der Auszubildenden, der Schulen und Pflegeeinrichtungen sowie Projektpartner und Ministerien ist: „Die Pflegekräfte angemessen entlohnen, ist nur ein Baustein von vielen, um sie zu halten. Die Einrichtungen mit genügend Pflegekräften zu besetzen, ist dagegen eine Herausforderung. Deshalb schaffen wir Grundlagen, um Arbeitskräfte zu rekrutieren und fördern die Ausbildung von Nachwuchskräften. Des Weiteren bringen wir in die Netzwerkstelle Erfahrungen und unsere Kontakte mit ein. Davon profitieren letztlich alle Pflegeeinrichtungen in Sachsen-Anhalt.“
Text/Foto: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung