Magdeburg. „Nur mal schnell auf’s Handy gucken“ ist am Steuer eines Autos eine gefährliche Idee: Wer bei Tempo 50 eine Sekunde lang abgelenkt ist, legt 14 Meter Blindfahrt zurück. Bei Tempo 130 werden in einer Sekunde sogar schon 36 Meter gefahren. Das zeigt: Fehlende Aufmerksamkeit für den Straßenverkehr ist ein Unfallrisiko. Um Verkehrsunfälle durch Ablenkung zu verringern und auf die oft unterschätzte Gefahr hinzuweisen, setzt die Landespolizei bei landesweiten Kontrollen einen Schwerpunkt auf das Thema.
Vom 16. bis 22. September 2022 beteiligt sich Sachsen-Anhalt an der ROADPOL-Kontrollwoche „Focus on the Road“. Die Polizistinnen und Polizisten legen dabei ein besonderes Augenmerk auf physische, psychische oder auch emotionale Ablenkungen. Dabei geht es sowohl um Ablenkung am Steuer von Autos und Lastkraftwagen als auch im Sattel von Fahrrädern.
Innenministerin Dr. Tamara Zieschang: „Wer beim Fahren seine Aufmerksamkeit nicht auf das Geschehen auf der Straße richtet, riskiert, dass er zu spät bremst oder anderweitig zu spät reagiert – und einen Unfall verursacht. Das Telefon am Steuern kann genauso ablenken wie das Einstellen des Navis oder die Suche nach der Sonnenbrille im Fußraum. Mit den gezielten Kontrollen wollen wir die Gefahren durch Ablenkung verringern – insbesondere dadurch, dass wir darauf hinweisen, welche Risiken die vielfältigen Ablenkungsmöglichkeiten bergen.“
Ein Schwerpunkt der Kontrollwoche liegt auf der Nutzung elektronischer Geräte, insbesondere von Smartphones und Handys. Die Nutzung von Kommunikationstechnik, beispielsweise eines Mobiltelefons, während der Fahrt erhöht das Unfallrisiko um mindestens das Vierfache. Ein Schwerpunkt der Kontrollen liegt deshalb auf Verstößen beim Umgang mit Smartphones und Handys, bei der Beeinträchtigung des Gehörs durch Kopfhörer sowie Mängeln beim verkehrssicheren Verstauen der Ladung. Kontrolliert wird auch, ob Kinder im Wagen entsprechend der Vorschriften angeschnallt und gesichert sind.
Hintergrund:
Der Name „ROADPOL“ steht für „European Roads Policing Network“. Dabei handelt es sich um eine Nicht-Regierungsorganisation, hervorgegangen aus einem Zusammenschluss von Verkehrspolizeien der Mitgliedsländer der Europäischen Union. Das Hauptziel ist es, die Zahl von Verkehrstoten und Schwerverletzten nach Verkehrsunfällen auf Europas Straßen zu reduzieren.
Foto/Polizei