Alle 72 Stunden stirbt in Deutschland eine Frau durch die Gewalt von Partnern oder Expartnern. Nach wie vor ist die Familie beziehungsweise die Lebensgemeinschaft der weitaus gefährlichste Ort für Frauen. Denn häusliche und sexualisierte Gewalt gegenüber Frauen ist bittere Realität. Jede dritte Frau in Deutschland ist in Ihrem Leben von körperlicher und/oder sexueller Gewalt betroffen aber nur jedes fünfte Opfer sucht sich Hilfe.
Das hat sich die AG Gewaltprävention Börde zum Anlass genommen und die Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte im Landkreis Börde“ ins Leben gerufen.
Am Freitag, den 25. November werden in über 30 Bäckereifilialen 20.000 Brötchentüten bedruckt mit dem Appell „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ landkreisweit verteilt. Auf der Rückseite der Tüten befinden sich Hilfs- und Unterstützungsangebote für Betroffene.
Mit der Aktion wollen wir auf das Thema Gewalt an Frauen und Mädchen hinweisen, erklärt Gleichstellungsbeauftragte Katja Klommhaus. „Wir wollen darüber reden und die Betroffenen von Gewalt dazu ermutigen, sich Hilfe zu holen aber auch Angehörige und Bekannte, Nachbarn oder Kollegen bestärken, nicht länger wegzuschauen, wenn sie ein Gewaltverbrechen vermuten“.
„Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist ein aktuelles und wichtiges Thema– und es gilt, gemeinsam dagegen vorzugehen“, so Landrat Martin Stichnoth. „Häusliche Gewalt ist keine Privatsache und Wegsehen keine Option.“
Die Kampagne ist eine Aktion anlässlich des Internationalen Gedenktags gegen Gewalt an Frauen und Mädchen, der weltweit am 25. November begangen wird. Dieser Gedenktag geht zurück auf die Ermordung von drei Schwestern in der Dominikanischen Republik, die wegen ihres politischen Widerstandes gegen den Diktator Trujillo am 25. November 1960 vom militärischen Geheimdienst nach monatelanger Verfolgung und Folter getötet worden waren. 1981 wurde der 25. November zum internationalen Gedenktag für die Opfer von Gewalt an Frauen ausgerufen.
Eröffnung der Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“
25.11.22, ab 11 Uhr, in Wolmirstedt, Zentraler Platz 9a (vor der Steinecke Bäckerei) Zusammen mit Vertreter*innen der AG Gewaltprävention und Schüler*innen des Kurfürst-Joachim-Friedrich-Gymnasium Wolmirstedt wird die Aktion mit einem Programm feierlich eröffnet.
Kontakt für Betroffene / auch anonym:
Sind Sie auch von Gewalt betroffen oder kennen jemanden der Unterstützung benötigt?
Dann nutzen Sie die Interventionsstelle Häusliche Gewalt und Stalking, Magdeburg Telefon 0391 5403426 oder das kostenlose bundesweite Hilfetelefon 08000 116 016. Dieses bietet telefonische und online Beratung für Betroffene aller Nationalitäten (24/7).
Kontakt zur Kreisgleichstellungsbeauftragten:
Landkreis Börde / Gleichstellungs- und Behindertenbeauftragte
Frau Katja Klommhaus
Bornsche Straße 2
39340 Haldensleben
Telefon: +49 3904 7240-1301
E-Mail: gleichstellung@landkreis-boerde.de
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