Magdeburg/ST. Alle Landkreise und kreisfreien Städte in Sachsen-Anhalt können bei Katastrophenschutz-Einsätzen künftig auf fliegende Unterstützung setzen: Innenministerin Dr. Tamara Zieschang übergab am Dienstag am Institut für Brand- und Katastrophenschutz (IBK) Heyrothsberge mehrere unbemannte Luftfahrtsysteme (ULS), umgangssprachlich auch als Drohnen bezeichnet, an die unteren Katastrophenschutzbehörden.
„Moderne Drohnen verschaffen den Einsatzkräften der unteren Katastrophenschutzbehörden bei Einsätzen einen wertvollen Überblick. Der damit verbundene Zeitvorsprung bei der Bewältigung von Einsatzlagen kann im Ernstfall Leben retten. Die nunmehr landesweite Verfügbarkeit der Drohnen-Technik steigert die Leistungsfähigkeit des Katastrophenschutzes im Land“, sagte Innenministerin Dr. Tamara Zieschang bei der Übergabe.
Am IBK Heyrothsberge wurden jeweils zwei Drohnenführer pro unterer Katastrophenschutzbehörde im Rahmen eines zweitägigen Lehrganges ausgebildet.
Bereits im Jahr 2018 erhielten die Städte Magdeburg und Halle (Saale) jeweils eine leistungsstarke Drohne für Lageerkundungen bei Großschadenslagen und in Katastrophenfällen. Mit der jetzigen Übergabe verfügen alle Landkreise und kreisfreien Städte über eine Drohne für den Katastrophenschutz. Die Anschaffungskosten für die 13 in diesem Jahr beschafften Drohnen belaufen sich auf circa 510.000 Euro.
Hintergrund:
Die 14 unteren Katastrophenschutzbehörden (elf Landkreise und drei kreisfreien Städte) haben jeweils ein ULS zur Führungsunterstützung erhalten. Zusätzlich wurde dem IBK Heyrothsberge eine Drohne zur Nutzung im Bedarfsfall übergeben.
Die Drohnen verfügen über ein modernes Kamerasystem mit integrierter Wärmebildkamera, Weitwinkelkamera sowie einer hochauflösenden Zoom-Kamera. Die Übertragung des Bildmaterials kann sowohl zur aktuellen Lageeinschätzung als auch zur Unterstützung bei der Suche nach Vermissten eingesetzt werden. Die zusätzlich vorhandenen Suchscheinwerfer und Lautsprecher ergänzen die Drohnen und bieten besonders bei Hochwasserlagen, großflächigen Waldbränden und Evakuierungsmaßnahmen einen unschätzbaren Einsatzwert. Die unbemannten Luftfahrtsysteme sind bei Wetterverhältnissen von minus 20°C bis 50°C einsatzfähig.
Foto (c) BD-LPSA
Text: Ministerium für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt