Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat die Stiko aufgefordert, ihre Empfehlung zur Auffrischungsimpfung ab 18 Jahren mit einer Priorisierung zu koppeln. „Die Stiko sollte klar festlegen, welche Gruppe als Nächstes dran ist“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.
Wenn man ohne Einschränkungen den „Booster“ für alle öffne, lege man die Priorisierung in die Hände der Praxen. „Bei 30.000 Arztpraxen bedeutet das 30.000 unterschiedliche Priorisierungen.“ Lauterbach fordert dagegen, dass nicht alle Menschen die Auffrischungsimpfung sofort bekommen sollten. „Aus meiner Sicht müssen die über 70- und 60-Jährigen priorisiert werden, dann auch die über 50-Jährigen“, so Lauterbach.
„Wir brauchen jetzt eine klare Vorgabe.“ Zudem drängt der SPD-Politiker auf eine schnelle Entscheidung. „Wichtig ist, bei der Priorisierung zu bedenken, dass die Booster-Impfung zwei Wochen braucht, bis sie wirkt.“ Daher müsse man „schnell die über 50-Jährigen impfen, um sie für die nächsten Wochen zu schützen“.
Lauterbach rechnet damit, dass die Stiko die Booster-Impfung bereits fünf Monate nach der zweiten Impfung empfehlen wird. Alle weiteren Auffrischungsimpfungen würden aber einen größeren Abstand haben: „In Zukunft wird das Intervall für eine Auffrischung deutlich größer sein, da wir einen deutlichen Antikörperanstieg und andere verbesserten Abwehrmechanismen nach der dritten Impfung sehen.“
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