Oebisfelde (ots) – Einsatz mit Blaulicht und Martinshorn von Bundes- und Landespolizei am Bahnhof Oebisfelde: Am Montag, den 18. MĂ€rz 2024 wurde die Bundespolizei gegen 17:00 Uhr ĂŒber mehrere Jugendliche informiert, welche sich in unmittelbarer NĂ€he der Gleise am Bahnhof Oebisfelde aufhalten sollen. Zudem wĂŒrden Personen aus der Gruppe auf einen Signalmast klettern.
Aufgrund der Schnellfahrstrecke Stendal – Wolfsburg wurde ĂŒber die Notfallleitstelle der Bahn sofort eine Streckensperrung veranlasst und die benannten EinsatzkrĂ€fte eilten vor Ort. Sie trafen auf zwei 13-jĂ€hrige Jungen sowie zwei 13-jĂ€hrige MĂ€dchen. Die Befragung der deutschen Teenager ergab, dass ein weiterer Junge im selben Alter mit dem Fahrrad geflĂŒchtet sei. Er wĂ€re auch auf den Signalmast geklettert. Diesen Junge trafen die Bundespolizisten anschlieĂend gemeinsam mit seinem Vater zu Hause an. Die anderen Vier wurden an die jeweiligen Erziehungsberechtigten ĂŒbergeben. Die Bundespolizisten belehrten alle eindringlich ĂŒber die Gefahren, in die sie sich leichtsinnig begeben haben:
Bahnanlagen sind keine SpielplĂ€tze! Die ZĂŒge nĂ€hern sich fast lautlos an und können je nach Windrichtung oft erst sehr spĂ€t wahrgenommen werden. AuĂerdem geht von den vorbeifahrenden ZĂŒgen eine enorme Sogwirkung aus, die ebenfalls zu gravierenden UnfĂ€llen fĂŒhren können. Insbesondere das Klettern auf Signalmasten endet in vielen FĂ€llen aufgrund der möglichen stromfĂŒhrenden Oberleitungen mit schwersten Verletzungen oder sogar tödlich.
In diesem Zusammenhang warnt die Bundespolizei vor den schwerwiegenden Gefahren des Bahnstroms. Dieser verfĂŒgt ĂŒber 15.000 Volt. Eine BerĂŒhrung der Oberleitung ist nicht nötig, da durch sogenannte Lichtbögen der Strom, welcher gut 65-mal stĂ€rker ist, als der aus einer herkömmlichen Steckdose, auf den menschlichen Körper ĂŒberspringen kann. In diesem Fall ging glĂŒcklicherweise alles gut. Dennoch hat die PrĂ€ventionsbeauftragte der Bundespolizei gleich die Schule der FĂŒnf kontaktiert und wird am morgigen Tag vor Ort mit den SchĂŒlerinnen und SchĂŒlern sprechen und diese zur Thematik entsprechend sensibilisieren.
Die PrĂ€ventionshinweise können sich Eltern und Lehrer auch im Intranet unter https://www.bundespolizei.de/Web/DE/02Sicher-im-Alltag/04Sicher-auf-Bahnanlagen/Sicher-auf-Bahnanlagen_node.html ansehen. Die Bundes-polizei bittet darum, mit den Kindern ĂŒber diese Gefahren zu sprechen. Aufgrund der 32-minĂŒtigen Streckensperrung kam es bei zehn schnellfahrenden ZĂŒgen sowie zwei Regionalbahnen zu 186 Minuten VerspĂ€tung. HierfĂŒr kann die Deutsche Bahn zivilrechtliche AnsprĂŒche geltend machen.
Text/Foto: Bundespolizei