Lebensrettende Operation: Junge mit schwerer Bauchdeckenspalte erfolgreich an der UniversitÀtsmedizin Magdeburg behandelt

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Der 10-jĂ€hrige Omar aus Afghanistan litt an einer Riesen-Omphalozele, bei der lebenswichtige Organe außerhalb der Bauchhöhle lagen. Spezialisten der UniversitĂ€tsmedizin Magdeburg fĂŒhrten erfolgreich eine Operation durch und verlagerten die Organe zurĂŒck in die Bauchhöhle.

Im April dieses Jahres fĂŒhrte die UniversitĂ€tsmedizin Magdeburg unter der Leitung von Privatdozent Dr. med. Salmai Turial Chefarzt  der Abteilung fĂŒr Kinderchirurgie, Kindertraumatologie und Kinderurologie und Prof. med. Roland S. Croner, Direktor der Klinik fĂŒr UniversitĂ€tsklinik fĂŒr Allgemein-, Viszeral-, GefĂ€ĂŸ- und Transplantationschirurgie, die erste Operation bei Omar durch. Dabei gelang es, mithilfe modernster Technologie, die vorgefallenen Organe in den Bauchraum zurĂŒckzuverlagern und die Bauchdecke erfolgreich zu schließen. Omar erholte sich gut von dem Eingriff. In zwei weiteren Operationen wurde ĂŒberschĂŒssige Haut entfernt und ein neuer Nabel rekonstruiert, sodass Omars Bauch nun ein weitgehend normales Aussehen hat.

Omar litt von Geburt an unter einer Fehlbildung, bei der lebenswichtige Organe, darunter die gesamte Leber, Teile des Magens sowie des DĂŒnn- und Dickdarms, außerhalb der Bauchhöhle in einem Omphalozelensack lagen. Eine lebensrettende Operation, die direkt nach der Geburt erforderlich gewesen wĂ€re, konnte aufgrund der Kriegssituation und der fehlenden medizinischen Infrastruktur in Afghanistan nicht durchgefĂŒhrt werden. Omars Familie hatte zudem nicht die finanziellen Mittel, um eine Behandlung in NachbarlĂ€ndern, wie es in solchen FĂ€llen ĂŒblich ist, in Anspruch zu nehmen.

Trotz dieser widrigen UmstĂ€nde und einer ungewissen Prognose entwickelte sich Omar zu einem aufgeweckten, lebensfrohen Jungen. Dank seines unbĂ€ndigen Überlebenswillens erreichte er das Alter von 10 Jahren – gegen alle Erwartungen.

Der deutsche Verein „Kinder brauchen uns (KBU) e.V.“, der sich seit 22 Jahren fĂŒr afghanische Kinder einsetzt, denen in ihrer Heimat keine medizinische Hilfe möglich ist, wurde auf den Fall von Omar aufmerksam. Bei einem Besuch in Kabul erfuhr der Vereinsvorsitzende Markus Dewender (ehrenamtlich) von Omars Situation und organisierte die ÜberfĂŒhrung des Jungen nach Deutschland zur dringend benötigten Operation. Rona Nawabi, ehrenamtliche Teamleiterin bei KBU koordinierte das weitere Vorgehen in Deutschland und nahm Kontakt zu Privatdozent Salmai Turial auf, der den Fall dem Klinikumsvorstand vorstellte. Die UniversitĂ€tsmedizin Magdeburg ĂŒbernahm die Kosten fĂŒr die Operationen und der gesamten Behandlung.

WĂ€hrend seines Aufenthalts in Deutschland wurde Omar liebevoll von einer Pflegefamilie aus seiner afghanischen Heimat betreut, die ihm sowohl sprachlich als auch kulturell eine vertraute Umgebung bot. Seine Behandlung ist mittlerweile erfolgreich abgeschlossen, und es ist geplant, dass Omar im November dieses Jahres zu seinen Eltern nach Afghanistan zurĂŒckkehrt.

Die UniversitÀtsmedizin Magdeburg ist dankbar, Teil dieser erfolgreichen Behandlung gewesen zu sein, und dankt allen Beteiligten, die zur Genesung von Omar beigetragen haben.

Foto: (v.l.) Privatdozent Dr. med. Salmai Turial Chefarzt der Abteilung fĂŒr Kinderchirurgie, Kindertraumatologie und Kinderurologie der UniversitĂ€tsmedizin Magdeburg, Pflegefamilie Ahmadzai, Omar, Rona Nawabi, Prof. Dr. med. Roland S. Croner, Direktor der UniversitĂ€tsklinik fĂŒr Allgemein-, Viszeral-, GefĂ€ĂŸ- und Transplantationschirurgie der UniversitĂ€tsmedizin Magdeburg.

(c) Fotografin: Sarah Kossmann/UMMD