Magdeburg/ST – Laut aktueller Medienberichterstattung haben letztes Jahr mehr Lehrkräfte den Schuldienst verlassen, als neue eingestellt wurden. Das hat auch negative Auswirkungen auf die Unterrichtsversorgung in Sachsen-Anhalt. Diese lag zuletzt für alle Schulformen bei 94,1 Prozent.
Eine von vielen notwendigen Maßnahmen im Kampf gegen den Lehrkräftemangel, ist die Reform der Lehrkräfteausbildung. Deswegen hatte die Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bereits im Mai 2023 mit einem Antrag gefordert, die Lehrkräfteausbildung in Sachsen-Anhalt neu zu strukturieren. Im sogenannten Stufenlehramt wird nach Schulstufen strukturiert, statt wie bisher nach Schulformen.
Dazu äußert sich Susan Sziborra-Seidlitz, bildungspolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion: „Bis heute haben die Fraktionen von CDU, SPD und FDP es nicht geschafft, eine Einigung zu finden, ob sie für oder gegen das Stufenlehramt sind. Mit ihrer Mehrheit blockieren sie die weitere Behandlung des Themas im Landtag. Gleichzeitig gibt es keinerlei erkennbare Signale an eigenen Ideen, wie das Lehramtsstudium zukunftsgerecht weiterentwickelt werden kann. Das Thema darf nicht mehr länger auf die lange Bank geschoben werden.“
In einem von Medien veröffentlichten Interview beschreibt die Bildungsministerin Eva Feußner notwendige Schritte, um mehr Lehrkräfte für die Schulen in Sachsen-Anhalt zu gewinnen und dort zu halten. „Die Vorschläge der Ministerin sind interessant und folgerichtig. Umso mehr verwundert mich ihr Entwurf für ein Schulgesetz, welches aktuell im Landtag diskutiert wird. Der lässt wenig Veränderungswille an der Struktur des Bildungssystems erkennen, welcher auch für die Bekämpfung des Lehrkräftemangels notwendig ist. Stattdessen scheint das Ziel zu sein, Lehrkräfte einzusparen, indem man möglichst viele Schulen schließt“, sagt Sziborra-Seidlitz.
Quelle: Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag von Sachsen-Anhalt am 27. Januar 2025
Foto: Susan Sziborra-Seidlitz (c) Jan-Christoph Elle