Halle/MZ (ots) – Die Linkspartei braucht nach EinschĂ€tzung der sachsen-anhaltischen Landtagsfraktionschefin Eva von Angern (Foto) eine neue FĂŒhrung. Den amtierenden Vorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan riet sie am Donnerstag, bei der Vorstandswahl im Oktober nicht erneut anzutreten, wie die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Freitagausgabe) berichtet. „Das Problem ist: Sie stehen nicht mehr fĂŒr Erfolg, das ist Fakt. Vielleicht standen sie nie dafĂŒr“, sagte von Angern in Magdeburg. „Beide sollten den Weg freimachen fĂŒr eine personelle Erneuerung.“
Mit der allein sei es allerdings nicht getan, sagte von Angern. „Wir mĂŒssen auch klĂ€ren, wie wir uns strategisch und inhaltlich erneuern.“ Auch organisatorisch liege viel im Argen. Die Partei habe es nicht geschafft, auf den Einbruch der Mitgliederzahlen im Osten und das Wachstum im Westen zu reagieren.
Von Angern forderte, die Linke mĂŒsse viel stĂ€rker „mit glaubhaften Persönlichkeiten vor Ort“ prĂ€sent sein, etwa durch WahlkreisbĂŒros von Abgeordneten. Die Linksfraktion in Sachsen-Anhalt sei diesen Weg gegangen. Allerdings hat die Partei auch dort starke Verluste hinnehmen mĂŒssen: Bei der Europawahl kam sie in Sachsen-Anhalt auf 4,8 Prozent. Bundesweit waren es 2,7 Prozent. Am Mittwoch hatten bereits die frĂŒheren Bundestagsfraktionsvorsitzenden Gregor Gysi und Dietmar Bartsch einen Neustart an der Spitze ihrer Partei gefordert.
Foto: Eva von Angern (c) Rayk Weber