Magdeburg. Literaturfreund Tobias von Elsner (Foto) stellt nach Sichtung zweier prominenter Romane die Frage, ob ethnische Herkunft und Aussehen das eigene Leben schicksalhaft vorherbestimmen mĂŒssen oder ob Grenzen von ârace, class und genderâ vielmehr auch selbst ĂŒberschritten werden können.
Vor allem Migranten machen alltĂ€glich persönliche Erfahrungen mit herabsetzenden Zuschreibungen. In seinem LiteraturgesprĂ€ch in der Stadtbibliothek unter der Ăberschrift „Rassismus und selbstbestimmte IdentitĂ€t“ greift Tobias von Elsner am Mittwoch, 26. April, um 17 Uhr, solche Wahrnehmungen auf und beleuchtet individuelle Strategien der SelbstermĂ€chtigung als Gegenwehr.
Der langjĂ€hrige Magdeburger Museumsmitarbeiter Tobias von Elsner, der sich heute ehrenamtlich fĂŒr die Stadtbibliothek engagiert, stellt zwei bekannte Romane vor und anschlieĂend zur Diskussion: „Der menschliche Makel“ von Philipp Roth zeigt die Verbindung von Rassismus und Gewalt in den USA, in Mithu Sanyals Bestseller „Identitti“ geht es um kulturelle Aneignung und die Konstruierbarkeit von IdentitĂ€t. Von Elsner sieht in beiden Werken Langzeitwirkungen von rassistischen Ideologien aufseiten der Betroffenen thematisiert. Zugleich fĂŒhren die BĂŒcher dem Leser auf ganz unterschiedlichen Wegen vor Augen, dass ethnische Herkunft und Aussehen das eigene Leben nicht schicksalhaft vorherbestimmen mĂŒssen; vielmehr können die Grenzen von „race, class und gender“ anscheinend auch ĂŒberschritten werden. Von Elsner diskutiert davon ausgehend die Chancen und Konflikte einer solchen SelbstermĂ€chtigung hin zu einer selbstbestimmten IdentitĂ€t jenseits ĂŒberkommener Schranken.
Alle interessierten Besucher*innen sind herzlich zum LiteraturgesprĂ€ch „Rassismus und selbstbestimmte IdentitĂ€t“ mit Tobias von Elsner am 26. April um 17 Uhr in der Zentralbibliothek der Stadtbibliothek Magdeburg, Breiter Weg 109, eingeladen. Die Veranstaltung ist zugleich Bestandteil des Programms „Studieren ab 50“ der Otto-von-Guericke UniversitĂ€t. Der Eintritt ist frei.
Text/Foto: Stadtbibliothek Magdeburg / Dr. Maik Hattenhorst