Die Landeshauptstadt Magdeburg und die israelische Stadt Kiryat Motzkin streben eine Partnerschaft an. Zur Unterzeichnung der entsprechenden Absichtserklärung war Oberbürgermeisterin Simone Borris Anfang März bereits mit einer Delegation in Kiryat Motzkin. In den letzten Tagen war eine israelische Delegation nun auf Gegenbesuch und zu verschiedenen Arbeitsgesprächen in Magdeburg.
Seit Freitag, den 07. Juli 2023, bis einschließlich heute ist eine israelische Delegation aus Kiryat Motzkin auf Einladung der Stadt zu Gast in Magdeburg. Die Leiterin des Holocaust-Gedenkzentrums Dr. Lea Ganor wird von ihrem Ehemann Yair Ganor begleitet.
Teil des umfangreichen Besuchsprogramms waren unter anderem Arbeitsgespräche mit dem Forum Gestaltung sowie der Deutsch-Israelischen Gesellschaft. Darüber hinaus fanden aber auch intensive Gespräche mit der Oberbürgermeisterin Simone Borris und der Beigeordnete für Wirtschaft, Tourismus und regionale Zusammenarbeit, Sandra Yvonne Stieger, statt. Die Gäste aus Kiryat Motzkin informierten sich über die Tage der jüdischen Kultur und Geschichte in Magdeburg, besichtigten die Baustelle für die neue Synagoge und lernten Magdeburg auf einer Stadtrundfahrt näher kennen. Auch zukünftige Kooperationsmöglichkeiten in den Bereichen Kultur und Sport wurden mit der Bürgermeisterin und Beigeordneten für Kultur, Schule und Sport, Regina-Dolores Stieler-Hinz dikustiert.
Seit vielen Jahren werden von Magdeburg aus freundschaftliche Beziehungen nach Israel gepflegt. Beispiele sind die Teilnahme an der Jerusalem-Konferenz zu Israels 60. Geburtstag im Jahr 2008 sowie das bürgerschaftliche Engagement der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, die als Kulturverein den Austausch und die Begegnungen mit Israel aktiv fördert. Darüber hinaus wachsen auch die Strukturen des jüdischen Lebens in Magdeburg wieder, die sich in zwei eigenständigen Gemeinden organisiert haben.
Zudem engagiert sich die gesamte Magdeburger Stadtgesellschaft sehr vielfältig in der Aufarbeitung der Verbrechen durch das deutsche NS-Regime und der Schuld am Holocaust. Mit der Verlegung von sogenannten „Stolpersteinen“ wahrt Magdeburg das Gedenken an die Opfer und bringt die Verbundenheit mit den Jüdinnen und Juden zum Ausdruck. Rund um diese Aktion werden regelmäßig Gedenkveranstaltungen organisiert, bei denen oft jüdische Angehörige zu Gast sind.
Die angestrebte Städtepartnerschaft geht auf einen Beschluss des Stadtrates der Landeshauptstadt zurück. Magdeburg unterhält Städtepartnerschaften mit Braunschweig, Harbin (China), Le Havre (Frankreich), Nashville (USA), Radom (Polen), Saporischschja (Ukraine) und Sarajevo (Bosnien und Herzegowina).
Quelle: Landeshauptstadt Magdeburg
Titelfoto v.l.n.r.: Annica Hilger (Team Städtepartnerschaften), Dr. Lea Ganor (Leiterin des Holocaust-Gedenkzentrums), Uwe Zachert (Team Städtepartnerschaften) und Yair Ganor (Ehemann von Dr. Lea Ganor) (Quelle: Landeshauptstadt Magdeburg, Romy Buhr)
Foto 2 v.l.n.r.: Yair Ganor und Dr. Lea Ganor (Leiterin des Holocaust-Gedenkzentrums), Annica Hilger (Team Städtepartnerschaften), Uwe Zachert (Team Städtepartnerschaften) (Quelle: Landeshauptstadt Magdeburg, Romy Buhr)