Auf dem Weg zum 12-Glocken-DomgelÀut im Àltesten gotischen Dom Deutschlands
Magdeburg. Nachdem bereits im August unser Domglockenfilm zum Guss der AMEMUS im OLI Kino seine Premiere feiern konnte, ist der Film ab jetzt online fĂŒr alle zu sehen, erreichbar ĂŒber die Homepage des Domglockenvereins.
Im Oktober letzten Jahres konnte die erste neu gegossene Glocke AMEMUS (lasst uns lieben) im Magdeburger Dom feierlich begrĂŒĂt werden, und am Ostermontag diesen Jahres fĂŒnf weitere neue Domglocken. Es sind die CANTEMUS (lasst uns singen), die BENEDICAMUS (lasst uns segnen), die QUERAMUR (lasst uns klagen), die DUBITEMUS (lasst uns zweifeln) und die RESISTAMUS (lasst uns widerstehen). Wie auch die AMEMUS wurden sie in der GlockengieĂerei Bachert, in Neunkirchen (Baden WĂŒrtt.), gegossen.
Die Planungen und Vorbereitungen zur Herstellung der Glocken sind immer sehr detailreich und komplex. Um einen reibungslosen Ablauf des Guss-Prozesses zu garantieren, mĂŒssen viele Handgriffe eingestellt werden und es ist höchste MaterialqualitĂ€t und Konzentration aller Mitarbeitenden gefragt.
Da die PlatzverhĂ€ltnisse in dem Familienbetrieb recht beengt sind können den Gussprozess immer nur kleine Gruppen von interessierten Personen des Vereins miterleben, sodass der Domglockenverein Magdeburg e.V. sich entschlossen hatte, fĂŒr die vielen Interessenten eine Dokumentation des Glockenprojektes in einem Film zum Guss festhalten zu lassen. Die Regie fĂŒhrte der emeritierte Professor Dr. Lampe, der frĂŒher an der UniversitĂ€t Halle tĂ€tig war. in mehreren Vor-Ort-Terminen in der GieĂerei Bachert, im Atelier von Gert Weber und bei der Ankunft im Magdeburger Dom und der EnthĂŒllung und PrĂ€sentation widmete er sich filmisch dem Thema.Â
Der Film zeigt nicht nur in Live-Bildern die technischen und kĂŒnstlerischen VorgĂ€nge, wie das Auftragen der Glockenzier oder das Einströmen der Bronze, sondern widmet sich auch mit detaillierten grafischen Darstellungen den Hintergrundinformationen von der Zeichnung der Glockenrippe, ĂŒber die Vorstellung der verschiedenen Bearbeitungsetappen bis hin zu den Techniken und Materialien, die einbezogen werden. Es wird sehr plastisch, wie viel PrĂ€zision, aber auch Leidenschaft in der Erschaffung der neuen Domglocken steckt.
Der Domglockenverein Magdeburg hat nun die finale Etappe auf dem Weg zum vollstĂ€ndigen DomgelĂ€ut beschritten, sodass als letzte groĂe Aufgabe bevorsteht, die benötigten Förder- und Spendengelder fĂŒr die 14 Tonnen schwere gröĂte Glocke des GelĂ€utes, die CREDAMUS zu sammeln. Sie hat den in Deutschland einmaligen Schlagton d0 und wird die zweitgröĂte Glocke in Deutschland und die gröĂte in Mitteldeutschland sein. FĂŒr diese Glocke wird um Spendengelder gebeten. Wenn alles wie geplant lĂ€uft, soll sie 2025 gegossen werden.
Davor aber mĂŒssen umfangreiche bauliche Arbeiten durchgefĂŒhrt werden, um Nord- und SĂŒdturm fĂŒr die Aufnahme des dann zweitschwersten GelĂ€utes Deutschlands zu ertĂŒchtigen.
Text/Foto: Isabel Tönniges / Dommusik Magdeburg