Magdeburg. Jedes Jahr am 8. Juli wird die Mayor-For-Peace-Flagge vor dem Alten Rathaus gehisst. Dieses Jahr hängt sie bereits seit Ende Februar, um die Solidarität mit der Ukraine auszudrücken. Heute gab es für drei Stunden eine Mahnwache, die von den „Oldies for Future“ unter der Leitung von Christiane Lähnemann und Barbara Bürger initiiert wurde. Die Organisation „Mayors for Peace“ ist ein weltweites Bündnis aus 8.000 Städten in 165 Ländern. Die Landeshauptstadt Magdeburg ist eine von 700 deutschen Bündnisstädten.
Die internationale Organisation „Mayors for Peace“ wurde 1982 auf Initiative des damaligen Bürgermeisters von Hiroshima, Takeshi Araki, gegründet. Das weltweite Städtenetzwerk setzt sich für die Abschaffung von Atomwaffen ein, greift aktuelle Themen auf und versucht in einem friedvollen Dialog ein Miteinander zu schaffen. Dieses Jahr wurde die Mahnwache anlässlich des Mayor-for-Peace-Flaggentages von den „Oldies for Future“ organisiert, die ihren Namen von der Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ ableiten und sich für Klimaschutz und gegen rechte Strukturen einsetzen. Sie überreichten Simone Borris zu ihrem Amtsantritt als Oberbürgermeisterin für den Frieden einen Blumenstrauß. In ihrem Grußwort bedankte sich Simone Borris für die Gratulation und die Würdigung: „Der Mayors-For-Peace-Flaggentag ist ein ganz besonderer Tag für mich als neue Oberbürgermeisterin und ein dankbarer Start in meine Amtszeit.“
Die diesjährige Mahnwache stand im Zeichen des Ukraine-Krieges, wie auch die Oberbürgermeisterin betonte: „Sehr überraschend kam im Februar dieses Jahres ein weiterer Anlass hinzu, die Mayors-For-Peace-Flagge zu hissen. Oberbürgermeister Dr. Trümper hatte dies veranlasst, um ein Zeichen für die Solidarität mit der Ukraine zu setzen. Denn diese Flagge ist vor allem auch ein Symbol gegen kriegerische und völkerrechtswidrige Handlungen. Als neue Oberbürgermeisterin kann ich diese Entscheidung nur gutheißen und unterstützen. So wird die Fahne am Mast hängen bleiben, bis dieser Krieg in Europa beendet wurde.“
Am Flaggentag erinnern die „Mayors for Peace“ an ein Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag vom 8. Juli 1996. Der Gerichtshof stellte fest, dass die Androhung des Einsatzes und der Einsatz von Atomwaffen generell gegen das Völkerrecht verstoßen. Zudem stellte der Gerichtshof fest, dass eine völkerrechtliche Verpflichtung besteht, „in redlicher Absicht Verhandlungen zu führen und zum Abschluss zu bringen, die zu nuklearer Abrüstung in allen ihren Aspekten unter strikter und wirksamer internationaler Kontrolle führen“.
Hintergrund zum Atomwaffenverbotsvertrag
Die Vereinigung arbeitete am Atomwaffenverbotsvertrag der Vereinten Nationen mit, der am 22. Januar 2021 in Kraft getreten ist. Dieser Vertrag wurde 2017 beschlossen und besagt, dass Atomwaffen völkerrechtlich geächtet und verboten sind. Die Vereinbarung verbietet Entwicklung, Produktion, Test, Erwerb, Lagerung, Transport, Stationierung und Einsatz von Kernwaffen, ebenso wie die Drohung damit. Die Atommächte sind dem Vertrag nicht beigetreten. Auch Deutschland hat nicht unterschrieben.
Der zivilgesellschaftlich auf den Weg gebrachte Vertrag geht auf die Aktivitäten der internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) zurück, die 2017 den Friedensnobelpreis erhielt. Die Mayors for Peace sind eine der rund 500 Partnerorganisationen von ICAN.
Weitere Informationen unter: www.mayorsforpeace.de