Die MDR-Reportagereihe „exactly“ geht in seiner neuen Folge der Frage nach, warum selbst nach der Verhaftung von ortsansässigen Rechtsextremisten in Colditz noch immer große Angst herrscht. Die Reportage „Kriminelle Neonazis in Colditz – wenn der Staat wegschaut“ ist ab Montag, 7. August online abrufbar – ab 10 Uhr in der ARD Mediathek und ab 17 Uhr auf dem YouTube-Kanal „MDR Investigativ“. Zudem beschäftigt sich „Exakt – Die Story“ am 9. August (20.45 Uhr, im MDR-Fernsehen und in der ARD Mediathek) mit dem Thema.
Mehr als zwanzig Jahre haben Rechtsextremisten die sächsische Kleinstadt Colditz terrorisiert. Anwohnerinnen und Anwohner, die sich gegen sie stellten, wurden bedroht, angegriffen oder zum Wegzug genötigt. Eine zentrale Rolle im Netzwerk der Neonazis spielte die Familie N. Ihr damaliger Holzhandel war lange ein Treffpunkt der rechtsextremen Szene. Die drei Männer der Familie, der Vater und seine beiden Söhne, sitzen seit dem Frühjahr in Untersuchungshaft, nachdem Zoll und Bundespolizei bei ihnen 5,5 Kilogramm Crystal, eine Cannabisplantage und Waffen fanden.
Die exactly-Reportage „Kriminelle Neonazis in Colditz – wenn der Staat wegschaut“ geht der Frage nach, warum die Angst in Colditz auch nach der Verhaftung noch groß ist. Nina Böckmann und Thomas Datt zeigen unter anderem anhand von Schicksalen Betroffener, welche Folgen fortgesetzte Gewalt und Bedrohungen für diese hatten. Die beiden Reporter rekonstruieren anhand von Ermittlungsunterlagen, wie Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichte mit den Fällen umgingen und zeigen, wie Ermittlungen immer wieder versandeten. Für die MDR-Reportagereihe „exactly“ gehen sie auch der Frage nach, inwiefern Behörden und Stadtgesellschaft für die Dominanz der Neonazis Verantwortung tragen und ob Veränderung in Sicht ist.
Foto: Der Ur-Colditzer Hartmut Lehmann zeigt Reporter Thomas Datt den Ort an dem er überfallen wurde, eine Bushaltestelle. © MDR,