Am 8. März ist Internationaler Frauentag. Seit mehr als 100 Jahren gilt er als Kampftag der Frauen um Gleichberechtigung. Doch auch nach dieser langen Zeit verdienen Männer und Frauen nach wie vor unterschiedlich, leiden Frauen unter Sexismus, tragen sie die Hauptlasten der Familienarbeit und erleben Gewalt.
So verdienen Frauen im Durchschnitt fast ein Fünftel weniger als männliche Kollegen, sind sie deutlich häufiger prekär beschäftigt, besetzen sie deutlich seltener Chefposten – Feiertagen, Frauennetzwerken und gesetzlichen Vorgaben zum Trotz.
Das Bewusstsein für die Situation der Frauen ist unbestreitbar gewachsen – auch und vor allem, weil viele Frauen und auch manche Männer hartnäckig dafür kämpfen. Doch hat das auch dazu geführt, dass sich die Fronten in vielen Bereichen der Gesellschaft verhärtet haben. Feminismus ist zum Kampfbegriff geworden – und plötzlich äußern auch Männer die Befürchtung, ihrerseits benachteiligt zu werden.
Ist vollständige Gleichberechtigung eine Illusion? Braucht es den Feminismus überhaupt noch oder jetzt erst recht? Ist es an der Zeit, abzurüsten im Kampf der Geschlechter? Und wie kann das aussehen?
Über diese und weitere Fragen diskutiert Anja Heyde mit folgenden Gästen:
• Eva von Angern, Die Linke – Vorsitzende des Landesfrauenrates Sachsen-Anhalt,
• Martin Reichardt, AfD – familienpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion,
• Jenny Müller – Gründerin und Unternehmerin aus Sachsen-Anhalt sowie
• Tobias Haberl, Journalist und Buchautor („Der gekränkte Mann“).
Bürgerreporter Stefan Bernschein hat sich nach der Situation junger Eltern erkundigt und begrüßt im Studio unter anderem Tobias Richter – einen jungen Mann, der sich für den Beruf der Hebamme entschieden hat. Außerdem kommt Susette Jörk, eine Anwältin für Arbeitsrecht aus Leipzig. Sie hat vor dem Bundesarbeitsgericht in Erfurt erstritten, dass eine Arbeitnehmerin aus Sachsen nun genauso viel verdient wie ihr männlicher Kollege.
Original-Titel: Fakt ist!
Laufzeit: 60 Minuten
Genre: Polittalk, D 2023
Text/Foto: MDR