MDR-Talkrunde: Fakt ist! Heute aus Magdeburg mit OB Trümper zum Reizthema Impflicht

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Corona und kein Ende: Die Pandemie geht ins dritte Jahr. Seit Monaten wird Impfen als DER Ausweg propagiert. Eine Impfpflicht galt den Parteien lange als Tabu. Nun aber werden Forderungen danach wieder lauter. Am Montag, 17. Januar 2022, diskutiert die Runde bei „Fakt ist!“ aus Magdeburg darüber, ob eine Impfpflicht den Ausweg aus der Pandemie bringt – oder die Gesellschaft auseinander. Zu sehen ist der MDR-Talk ab 20.30 Uhr im Livestream auf mdr.de/tv und auf dem MDR-YouTube-Kanal sowie um 22.10 Uhr im MDR-Fernsehen und im Anschluss in der ARD Mediathek.

Erst sollten zwei Dosen ausreichen: Nun wird in Israel mittlerweile die vierte Impfung vorbereitet. Und gegen eine Omikron-Ansteckung schützen die aktuellen Impfstoffe nicht ausreichend. Allerdings können sie schwere Verläufe verhindern. Darf da eine Impfpflicht durch den Staat kommen? Bislang ruft die Idee vor allem Impfgegner auf die Straße und schürt Politikverdrossenheit. Denn es ist unbestritten: Es wäre ein Eingriff in die körperliche Unversehrtheit.

Wer im Gesundheitssektor arbeitet, für den gilt ab Mitte März bereits eine einrichtungsbezogene Impfpflicht – eine Herausforderung für viele dort Beschäftigte und deren Arbeitgeber. Denn nicht jeder in der Branche will sich impfen lassen. Tausende Kündigungen drohen. Es zeigt sich im Kleinen, was auf Einrichtungen und Behörden zukäme, falls sich die Politik für eine allgemeine Impfpflicht, ob nun für alle oder nur für Ältere und Kranke, entscheidet. Trotzdem empfiehlt der deutsche Ethikrat, die Impfpflicht auszuweiten. Wie eine solche allgemeine Impfpflicht konkret aussehen soll, darüber gehen die Auffassungen allerdings weit auseinander, auch innerhalb der Parteien.

Hinzu kommt das äußerst dynamische Corona-Geschehen. Einige Virologen rechnen mit einem Ende der Pandemie im Frühling oder Sommer. Andere warnen, wenn sich die Zahl der Impfungen nicht erhöht, droht der dritte Winter mit Corona. Brauchen wir die Impfpflicht oder nicht? Darf sie auch noch gelten, wenn es wirksame Medikamente gegen Covid gibt? Wie könnte ein Gesetz dazu aussehen? Und welche Alternativen gibt es?

Über diese und weitere Fragen diskutieren Anja Heyde und Stefan Bernschein mit folgenden Gästen:

  • Tino Sorge (CDU), Bundestagsabgeordneter aus Magdeburg und gesundheitspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion,
  • Dr. med. Paula Piechotta (B’90/Grüne), Bundestagsabgeordnete aus Leipzig,
  • Prof. Anika Klafki, Juniorprofessorin für Öffentliches Recht an der Uni Jena,
  • Dr. Lutz Trümper (SPD), Oberbürgermeister von Magdeburg,
  • Dr. med. Wolfgang Schneider-Rathert, Allgemeinmediziner und Sprecher des Arbeitskreises Impfen bei der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) sowie
  • Prof. Christian Bogdan, Immunologe und Mikrobiologe an der Uniklinik Erlangen, Mitglied der Ständigen Impfkommission und der Leopoldina.

Bürgerreporter Stefan Bernschein war im Vorfeld der Sendung in einer Pflegeeinrichtung in Tangerhütte und hat mit Mitarbeitenden und dem Arbeitgeber gesprochen. Zuschauerinnen und Zuschauer können sich über Facebook oder per E-Mail unter faktist@mdr.de an der Diskussion beteiligen.

Trailer: