Medizinische Einsätze in Tansania: Auszubildende des Klinikums Magdeburg nutzt gesamten Jahresurlaub für Ehrenamt in Afrika

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Magdeburg. Zwischen provisorischen Camps und unendlicher Steppe: Tabea Mast (Foto), Auszubildende zur Pflegefachfrau im Klinikum Magdeburg, hat ihren gesamten Jahresurlaub genommen, um für eine Hilfsorganisation in Tansania zu arbeiten. „Zum ersten Mal durfte ich dort auch medizinische Einsätze begleiten“, sagt die 27-Jährige, die bereits eine abgeschlossene Ausbildung als Medizinische Fachangestellte (MFA) hat und so tatkräftig unterstützen konnte. Und auf diese Weise einen ganz anderen Blick und ganz andere Krankheitsbilder kennenlernte – und einen anderen Umgang mit Ressourcen.

15 Stunden Flug und 12 Stunden Busfahrt – falls das Wetter mitspielt: Das erste Mal war Tabea bereits 2014 in Tansania, mit der christlichen Organisation Jugend mit einer Mission. „Medizin kostet natürlich und die Versorgung ist besonders auf dem Land sehr schlecht. Viele können sich das nicht leisten“, so die gebürtige Pforzheimerin. „Außerdem fehlt in manchen Gebieten Aufklärung, zum Beispiel hinsichtlich Impfungen.“ Die gibt es dort nämlich kostenlos, aber viele wissen nicht, warum sie sich zum Beispiel gegen Masern schützen lassen sollten.

Vor allem fachlich hat sich ihr Horizont durch die Reise nochmal erweitert, so Tabea. Immerhin wurde sie in Tansania mit ganz anderen Krankheitsbildern konfrontiert. Darunter etwa Sandflöhe und deren Maden, die sich unter der Haut einnisten und sich von Gewebe ernähren. „Es gibt viel zu tun. Aber die Einheimischen setzen sich ganz selbstverständlich nach ihrer Arbeit noch ehrenamtlich ein, um auch in ihrer Freizeit Menschen versorgen zu können.“, so Tabea. Und nachdem man den ganzen Tag in einem medizinischen Camp gearbeitet hat, heißt es: schnell zusammenpacken. Denn bei Dunkelheit wird es in der Steppe gefährlich. Ein größeres Camp kostet die Missionsorganisation pro Tag 2000 Euro – alles rein über Spenden finanziert. Daher wird von morgens bis abends durchgearbeitet, um jede Minute auszunutzen. Tabea sammelt jedes Jahr zu Weihnachten in ihrem Freundeskreis, um die wertvolle Arbeit auch finanziell zu unterstützen.

„Ich bin so froh, dass das mit dem Jahresurlaub völlig problemlos seitens des Klinikums genehmigt wurde und ich dadurch diese Erfahrung machen konnte“, so Tabea, die nach ihrer Ausbildung zunächst in Deutschland bleiben will. Früher wollte sie unbedingt Hebamme in Ostafrika werden – und dort dürfte sie mit ihrer bald abgeschlossenen Pflege-Ausbildung sogar tatsächlich Geburten leiten. „Das traue ich mir aber noch nicht zu. Vielleicht werde ich mich noch zur Hebamme in Entwicklungsländern weiterbilden. Danach kann man weiterschauen.“ In West Pokot, Kenia soll in Zukunft nämlich ein kleines Krankenhaus in der Steppe entstehen, direkt neben einer Grundschule, die gerade bereits gebaut wird. „Das würde ich gerne mit aufbauen, um noch mehr Menschen vor Ort kontinuierlich professionell versorgen zu können. Und wenn ich eines bei meinem Einsatz gelernt habe, dann, dass ich durch Nächstenliebe und meinen christlichen Glauben Leben nachhaltig verändert werden können.“

Text/Foto: Klinikum Magdeburg / Lisa Müller