Magdeburg. Das Landesberufsorientierungsprogramm „BRAFO – Berufswahl Richtig Angehen Frühzeitig Orientieren“ stößt auf sehr große Resonanz. Ziel von BRAFO ist es, junge Menschen in Sachsen-Anhalt dabei zu unterstützen, auf den eigenen Stärken basierende Entscheidungen für die eigene Berufswahl zu treffen.
Arbeitsministerin Petra Grimm-Benne (Foto) informiert: „Jährlich profitieren über 11.000 junge Menschen an mehr als 240 Schulen von der Berufsorientierung. Damit stößt BRAFO auf mehr Resonanz als erwartet, da wir ursprünglich von 10.000 Schülerinnen und Schülern ausgegangen sind. BRAFO ist ein voller Erfolg, von dem die Unternehmen und die Fachkräfte von morgen profitieren.“
Bildungsministerin Eva Feußner sagt: „BRAFO unterstützt junge Menschen frühzeitig dabei, fundierte Entscheidungen für ihre berufliche Zukunft zu treffen. Nicht nur die hohe Beteiligung zeigt, dass BRAFO ein wirksames Instrument ist, das Schülerinnen und Schüler auch über praktisches Erkunden Einblicke in die Arbeitswelt erlangen lässt. Eine der wichtigsten Lebensentscheidungen, die Wahl eines geeigneten Berufes, wird durch das Programm engagiert flankiert und vorbereitet.“
„Um einen erfolgreichen Übergang von der Schule in den Beruf zu gewährleisten, benötigen Schülerinnen und Schüler heute mehr denn je Orientierung und Beratung. Durch BRAFO erhalten Jugendliche einen praxisnahen Einblick in verschiedene Berufsfelder. Diese Erfahrungen helfen ihnen dabei, eine Entscheidung für ihre zukünftige Berufswahl zu treffen, die sorgfältig überlegt sein sollte“, betont Markus Behrens, Vorsitzender der Geschäftsführung der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen.
Im Jahr 2007 war Sachsen-Anhalt das erste Bundesland, das mit dem Landesprogramm BRAFO ein flächendeckendes Berufsorientierungsangebot in allen 7. Klassen an Sekundarschulen eingeführt hatte. Seitdem wurde es konsequent weiterentwickelt. Heute ist es ein vielseitiges Programm mit sich ergänzenden Elementen. Beteiligt sind Sekundar-, Gemeinschafts-, Gesamt- und Förderschulen. Gestartet wird mit einer Kompetenz- und Interessenerkundung in Klasse 7. In den Klassen 8 und 9 fördern entweder Werkstatttage oder Betriebserkundungen und zwei Praktika das Vertrauen der Jugendlichen in die eigenen Fähigkeiten. Zusammen mit dem Selbsterkundungstool „Check U“ der Bundesagentur für Arbeit bilden die fünf BRAFO-Schritte ein aufeinander aufbauendes Berufsorientierungskonzept. Für Förderschulen bestehen dabei Flexibilisierungsmöglichkeiten, um die unterschiedlichen Ausgangslagen von Schülerinnen und Schülern zu berücksichtigen. „BRAFO bereitet junge Menschen systematisch auf den Berufseinstieg vor. Je besser die Berufsorientierung gelingt, desto besser gelingt die Fachkräftebindung in Sachsen-Anhalt“, sagt Grimm-Benne.
BRAFO wird inklusiv umgesetzt, damit für mehr Menschen mit Behinderungen der Schritt in den ersten Arbeitsmarkt gelingt. Zugleich bricht BRAFO mit klassischen Geschlechterstereotypen, indem individuelle Berufswahlkompetenzen abseits von Rollenklischees gestärkt werden. Damit sollen beispielsweise mehr weibliche Fachkräfte für MINT-Berufe bzw. mehr männliche Fachkräfte für Erziehungs-, Gesundheits- und Sozialberufe gewonnen werden. Die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler werden von mehr als 550 pädagogischen Fachkräften begleitet. Sie stehen den jungen Menschen für Fragen zur Verfügung und beraten sie im Berufsorientierungsprozess.
Hintergrund
Das Landesberufsorientierungsprogramm BRAFO wird aus Mitteln der Europäischen Union des Landes Sachsen-Anhalt, aus Mitteln der Bundesagentur für Arbeit sowie durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Die Landesministerien für Arbeit und Bildung des Landes Sachsen-Anhalt sowie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit Sachsen-Anhalt-Thüringen begleiten das Landesberufsorientierungsprogramm BRAFO qualitativ. Unterstützt werden sie dabei von der BRAFO-Netzwerkstelle. Sie wird vom Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) umgesetzt.
Mehr Informationen gibt es unter www.brafo.sachsen-anhalt.de.
Text/Foto: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung am 10. April 2024