Magdeburg. Nach Ablauf der zweimonatigen Bewerbungsfrist haben sich mehr als 80 Personen auf 30 Plätze im praxisintegrierenden, dualen Lehramtsstudium beworben. Dieses wird ab dem kommenden Wintersemester 2024/25 an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg angeboten.
Bewerben konnten sich Studieninteressierte für die Fächerkombinationen Deutsch mit Ethik, Chemie oder Technik sowie Mathematik mit Chemie, Physik oder Technik. Für alle Fächerkombinationen liegen Bewerbungen vor. Dabei kommen die Bewerberinnen und Bewerber nicht nur aus Sachsen-Anhalt, sondern auch aus neun weiteren Bundesländern.
Bildungsministerin Eva Feußner (Foto): „Ich freue mich über das starke Interesse an diesem innovativen Studienmodell, mit dem wir ein wegweisendes Zeichen für die Zukunft des Bildungswesens in Sachsen-Anhalt setzen. Die praxisnahe Ausbildung sowie die Vergütung machen diesen Studiengang – speziell für den Norden des Landes – besonders attraktiv. Angesichts der hohen Bewerberzahlen wäre es erfreulich und wünschenswert, wenn die Anzahl der Studienplätze in Zukunft ausgeweitet werden könnte, um noch mehr motivierten und qualifizierten jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, diesen Weg einzuschlagen und damit einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Lehrkräfteversorgung an den Schulen unseres Landes zu gehen.“
Hintergrund:
Die Lehramts-Ausbildung beginnt mit einem Bachelorstudiengang Lehramt an Sekundarschulen (praxisintegrierend) (B.Ed.) und soll eine frühzeitige Verzahnung von theoretischem Wissen und Schulpraxis ermöglichen. Dadurch soll die Ausbildung von Lehrkräften für Sekundar- und Gemeinschaftsschulen in Sachsen-Anhalt grundlegend gestärkt werden. An den Bachelorstudiengang schließt sich ein mit dem Vorbereitungsdienst verzahnter praxisintegrierender Masterstudiengang an.
Das Studienangebot ist zunächst als Modellversuch konzipiert und wird wissenschaftlich durch die Universität evaluiert. Für den ersten Durchlauf sind für den Bachelor- sowie den anschließenden Masterstudiengang zunächst jeweils 30 Studierende vorgesehen.
Von Beginn an halten die Studierenden Kontakt zu den Ausbildungsschulen und stehen mit diesen im Erfahrungsaustausch. Ab dem dritten Semester sammeln die Studierenden an einem Tag in der Woche an der Schule tiefergehende Praxiserfahrungen. Begleitet wird dies durch Hochschuldozentinnen und -dozenten sowie durch erfahrene Lehrkräfte als schulische Mentorinnen und Mentoren.
Im sich anschließenden praxisintegrierenden Masterstudium mit verzahntem Vorbereitungsdienst verbringen die Studierenden dann zwei Wochentage an Sekundar- und Gemeinschaftsschulen, wo sie auch eigenständig unterrichten. Bereits während des Bachelorstudiums wird eine Ausbildungsvergütung gezahlt, die gemäß Richtlinie der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) für duale Bachelor- und Masterstudiengänge aktuell 1.400 Euro beträgt. Im Zuge der derzeit laufenden Tarifverhandlungen kann die Vergütung noch steigen.
Wer sich für das praxisintegrierende duale Studium entscheidet, verpflichtet sich gleichzeitig, nach der abgeschlossenen Lehramtsausbildung fünf Jahre an einer Sekundar- oder Gemeinschaftsschule im Schulstandortcluster der Ausbildungsschule im öffentlichen Schuldienst des Landes Sachsen-Anhalt als Lehrkraft tätig zu sein.
Text/Foto: Ministerium für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt am 18. Juli 2024