Mehr Energieeffizienz: Umweltministerium fördert Modernisierung der Kläranlage Silstedt

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Wie lässt sich die Energieeffizienz steigern? Diese Frage beschäftigt aktuell nicht nur viele Unternehmen und Privathaushalte, sondern auch kommunale Wasser- und Abwasserverbände in Sachsen-Anhalt. Um sie bei Investitionen in moderne und effiziente Anlagen zu unterstützen, hat das Umweltministerium Ende 2023 ein entsprechendes Förderprogramm gestartet.

Über einen Zuwendungsbescheid kann sich jetzt auch der Wasser- und Abwasserverband Holtemme-Bode (WAHB) freuen: Geschäftsführer Nikolai Witte nahm die Förderzusage über 6,5 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) heute von Energieminister Prof. Dr. Armin Willingmann entgegen.

Mit der finanziellen Unterstützung durch das Umweltministerium wird der WAHB die zentrale Kläranlage im Wernigeröder Ortsteil Silstedt (Landkreis Harz) fit für die Zukunft machen. Im Rahmen der Investition im Volumen von insgesamt knapp 14,5 Millionen Euro soll die Anlage bis Ende 2027  umfassend energetisch optimiert werden. Durch die Umstellung des Verfahrens der biologischen Abwasserreinigung und begleitende Maßnahmen sollen jährlich rund 1.175 Megawattstunden Energie eingespart werden – das entspricht etwa 510 Tonnen CO2-Äquivalenten.

Willingmann sagte: „Immer mehr Menschen, Unternehmen und Einrichtungen in Sachsen-Anhalt setzen auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Damit verstärkt auch kommunale Verbände ihre Anlagen wie etwa Klärwerke einer energetischen Frischzellenkur unterziehen können, geben wir ihnen jetzt finanziellen Rückenwind. Ich freue mich, dass der WAHB kräftig investiert, um Energie einzusparen, Betriebskosten zu senken und die Umweltbelastung zu reduzieren. Dies ist ein Gewinn für die Umwelt und auch für die Menschen im Verbandsgebiet.“

WAHB-Verbandsgeschäftsführer Nikolai Witte betonte, dass eine umfangreiche Potentialanalyse über Energieeinsparungsmöglichkeiten auf der Kläranlage Silstedt im Jahr 2020 das beschriebene Einsparpotential aufgezeigt habe. Mit der nachfolgenden Machbarkeitsstudie habe der WAHB die entscheidenden Weichen für die Beteiligung am Investitionsaufruf des Landes gestellt und sich erfolgreich mit seinem Antrag durchgesetzt. Den Schwerpunkt bildet die Errichtung einer Klärschlammfaulungsanlage mit der Erzeugung von Gasen und anschließender Verstromung zur Eigennutzung auf der Kläranlage. Dieser Schritt hin zur Energieneutralität bedeutet auch eine Verringerung der auf einer Kläranlage anfallenden Klärschlammmenge von rund 25-30 Prozent. Begleitet wird die Energieeinsparung zudem durch die bereits im vergangenen Jahr errichtete Photovoltaikanlage auf den Dächern einzelner Betriebsgebäude.

Mit Blick auf die heutige Übergabe des Förderbescheides unterstreicht der Vorsitzende der Verbandsversammlung des WAHB, Wernigerodes Oberbürgermeister Tobias Kascha: „Ich danke dem Umweltministerium für die umfassende Förderung, denn mit der Modernisierung der Kläranlage in Silstedt sichern wir die zuverlässige Abwasserentsorgung für die Menschen in der Region langfristig ab – effizienter, nachhaltiger und auf dem neuesten Stand der Technik. Die Investition ist ein klares Bekenntnis zur Stärkung unserer kommunalen Infrastruktur und zur Daseinsvorsorge vor Ort. Denn funktionierende Ver- und Entsorgungssysteme sind eine zentrale Säule für Lebensqualität in unserer Region.“ Kascha wurde bei der Bescheidübergabe durch den stellvertretenden Vorsitzenden der WAHB-Verbandsversammlung, Ronald Fiebelkorn, vertreten.

Der WAHB ist in 33 Ortslagen mit insgesamt rund 62.000 Einwohnern im Landkreis Harz für die Wasserversorgung sowie die Beseitigung von Abwasser und Niederschlagswasser zuständig. Neben Silstedt betreibt der Verband die Kläranlagen Rübeland und Schmatzfeld.

Text/Foto: Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt am 15. April 2025