Der Anteil deutscher Unternehmen, die akut um ihre wirtschaftliche Existenz fĂŒrchten, ist auf 7,3% gestiegen. Im Oktober 2023 waren es noch 6,8%. âDer kontinuierliche Anstieg bei den Unternehmensinsolvenzen dĂŒrfte sich fortsetzenâ, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen. âNeben fehlenden AuftrĂ€gen macht der steigende internationale Wettbewerbsdruck vielen Unternehmen derart zu schaffen, dass sie ihre Zukunft akut gefĂ€hrdet sehen.â
Wachsende Existenzsorgen spiegeln sich auch in der Insolvenzentwicklung wider. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen liegt deutlich ĂŒber dem Niveau der Vorjahre. Die Unternehmen gaben in der Befragung auch die GrĂŒnde fĂŒr ihre Existenzsorgen an. An erster Stelle steht branchenĂŒbergreifend der Auftragsmangel, der zu erheblichen LiquiditĂ€tsengpĂ€ssen fĂŒhrt. Parallel dazu belasten gestiegene Betriebs- und Personalkosten die Unternehmen, wĂ€hrend die anhaltende KaufzurĂŒckhaltung die UmsĂ€tze schmĂ€lert. Wachsende bĂŒrokratische Anforderungen verschĂ€rfen den Kostendruck zusĂ€tzlich. Besonders belastend wirkt sich darĂŒber hinaus die Kombination aus hohen Energiekosten und wachsender internationaler Konkurrenz aus.
Der Anstieg der Existenzsorgen in der deutschen Wirtschaft ist vor allem auf das Verarbeitende Gewerbe zurĂŒckzufĂŒhren. Hier berichten 8,6% der Unternehmen von tiefgreifenden wirtschaftlichen Problemen. Im letzten Jahr waren es noch 6,4%. Auch im Einzelhandel hat die Insolvenzgefahr zugenommen. Hier sehen sich 13,8% der Unternehmen in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht (Oktober 2023: 10,3%).
Im Bauhauptgewerbe sank der Anteil trotz der Krise im Wohnungsbau von 8,9 auf 7,9%. Auch im Dienstleistungssektor gab es etwas Entspannung. Nach 6,8% im Vorjahr sehen nun 5,8% der Unternehmen massive wirtschaftliche Probleme.
Text/Foto: ifo Institut am 15. November 2024