Zum Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen erklĂ€rt Luise Amtsberg (Foto), Beauftragte der Bundesregierung fĂŒr Menschenrechtspolitik und humanitĂ€re Hilfe, heute (25.11.):
“ Wir mĂŒssen uns in aller Schonungslosigkeit vor Augen fĂŒhren, dass Gewalt gegen Frauen und Kinder allgegenwĂ€rtig ist: Ob in der Ukraine, wo russische Soldaten sexualisierte Gewalt als Kriegswaffe einsetzen. In Iran, wo Frauen, die ihre Rechte einfordern, niedergeknĂŒppelt, verhaftet und hingerichtet werden. Oder in Afghanistan, wo sie sich seit der Machtergreifung der Taliban gegen Verbote, Diskriminierung und WillkĂŒr wehren. Und auch in Deutschland sind Frauen nach wie vor nicht sicher: Jede Dritte ist mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen.
Gewalt gegen Frauen und Kinder hat viele Gesichter: Von Alltagssexismus ĂŒber sexualisierte Gewalt bis hin zu Femiziden. Wir mĂŒssen anerkennen, dass diese Gewalt fester Bestandteil patriarchaler Machtstrukturen und intersektional ist: Denn indigene Frauen und Women of Color, Frauen mit Behinderungen und queere Menschen sind besonders betroffen.
Um Gewalt gegen Frauen effektiv zu bekĂ€mpfen, gilt es, das Problem bei der Wurzel zu packen. Frauen mĂŒssen nicht nur in ihren Rechten und Ressourcen gestĂ€rkt werden, sondern auch stĂ€rker in Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Nur so erreichen wir einen echten Wandel im Sinne einer feministischen AuĂenpolitik â in enger Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft und lokalen Akteurinnen und Akteuren vor Ort
Um diejenigen zur Verantwortung zu ziehen, die fĂŒr Gewalt an Frauen verantwortlich sind, intensivieren wir als Bundesregierung unser Engagement zu Accountability und Strafverfolgung. Die Verbrechen an Frauen und Kindern in der Ukraine, in Iran und anderswo dĂŒrfen nicht straflos bleiben. Wir setzen uns auf europĂ€ischer und internationaler Ebene fĂŒr den Beitritt weiterer Staaten zur Istanbul-Konvention zur VerhĂŒtung und BekĂ€mpfung von Gewalt gegen Frauen und hĂ€uslicher Gewalt des Europarats ein.
Frauenrechte sind Menschenrechte. Allen Menschen, die sie tĂ€glich einfordern und verteidigen, gilt mein Respekt und meine volle UnterstĂŒtzung.
Foto: Luise Amtsberg (c) Timo Wilke