Zum Welttag gegen die Todesstrafe am 10. Oktober erklĂ€rt Luise Amtsberg (Foto), Beauftragte der Bundesregierung fĂŒr Menschenrechtspolitik und humanitĂ€re Hilfe:
“ Am heutigen Internationalen Tag gegen die Todesstrafe gedenken wir der Menschen, die weltweit zu Tode verurteilt und hingerichtet werden. Viele von ihnen wurden und werden auf Grund ihres politischen Engagements, ihres Einsatzes fĂŒr Menschenrechte, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer ethnischen oder religiösen Zugehörigkeit zum Tode verurteilt und hingerichtet. Allein im Jahr 2023 wurden mindestens 1150 Todesurteile vollstreckt. Vor dem Hintergrund, dass LĂ€nder wie China, Vietnam und Nordkorea die Zahlen der von ihnen vollzogenen Hinrichtungen unter Verschluss halten, ist davon auszugehen, dass die tatsĂ€chliche Zahl deutlich höher ist.
Ăffentlichen Statistiken zufolge wurden 2023 die meisten Menschen in Iran, Saudi-Arabien und Somalia hingerichtet. In Iran kommt es seit 2023 zu einer regelrechten Hinrichtungswelle. Immer wieder werden Hinrichtungen als Mittel der politischen UnterdrĂŒckung gegen Demonstrierende, Dissident*innen und ethnische Minderheiten eingesetzt. Auch in Myanmar kam es 2022 – erstmals seit ĂŒber 30 Jahren â wieder zu Hinrichtungen.
UnabhĂ€ngig von den BeweggrĂŒnden steht fest: Die Todesstrafe ist eine grausame und unmenschliche Bestrafung, die nicht mit der Unantastbarkeit der WĂŒrde des Menschen vereinbar ist. Daher haben mittlerweile 144 LĂ€nder die Todesstrafe per Gesetz oder in der Praxis abgeschafft.
Deutschland lehnt die Todesstrafe unter allen UmstĂ€nden ab und setzt sich weltweit fĂŒr ihre Abschaffung ein, auch gegenĂŒber engen Partnern wie Japan oder den USA.
Ich möchte den heutigen Tag auch nutzen, um mich bei allen zivilgesellschaftlichen Aktivist*innen zu bedanken, die sich tagtĂ€glich fĂŒr die weltweite Abschaffung der Todesstrafe einsetzen. Wir werden weiterhin gemeinsam auf dieses Ziel hinarbeiten.
Quelle: AuswÀrtiges Amt am 10. Oktober 2024
Foto: Luise Amtsberg (c) Timo Wilke