Das Mercedes-AMG Petronas F1 Team muss nach dem Qualifying in Bahrain noch mehr Performance finden
- Lewis und George starten nach einem spannenden Qualifying von den Plätzen fünf und neun in den Großen Preis von Bahrain, das erste Rennen der neuen Formel 1-Saison 2022.
- Das Team scheint mit Blick auf die Pace das drittschnellste Auto zu haben, was auf Verbesserungen seit den Testfahrten zurückzuführen ist.
Lewis Hamilton
Das Qualifying war hart, aber ich bin wirklich stolz auf das, was wir erreicht haben, wenn man bedenkt, welche Probleme wir in der vergangenen Woche hatten. Die Jungs vor uns sind im Moment auf einem anderen Level, aber morgen ist am Start und bei der Strategie noch viel drin. Ich hoffe, dass ich zumindest mit ihnen mithalten und mitkämpfen kann. Wir sind nicht schnell genug, um zu gewinnen, aber das habe ich schon vor dem Wochenende gesagt. Letzte Woche sah es so aus, als ob wir weiter zurückliegen würden. Wir haben uns verbessert und sind näher dran, deshalb bin ich stolz auf das, was wir erreicht haben und wie wir dorthin gekommen sind. Ich hoffe, dass wir nächste Woche einen weiteren Schritt machen und diese Jungs Stück für Stück einholen werden. Die Fortschritte sind das Ergebnis unserer gemeinsamen Anstrengungen. Wir arbeiten so hart, wie wir können, und ich weiß, dass es noch ein sehr weiter Weg ist, aber ich liebe Herausforderungen.
George Russell
Heute lief es für mich nicht ideal. Ich war im Q3 eine Sekunde langsamer als im Q2. Da ich nur einen Satz frischer Reifen für das Q3 hatte, versuchte ich auf meiner Out-Lap etwas anderes, aber das hat nicht funktioniert. Ich bin froh, dass ich etwas ausprobiert habe, denn wir wollen gegen Ferrari und Red Bull kämpfen. Wir hatten eine Chance, vielleicht war es zu riskant, aber wir sind hier, weil wir um Podestplätze und Siege kämpfen wollen, nicht um uns mit P5 und P6 zufrieden zu geben. Die Pace unseres Autos liegt definitiv hinter Ferrari und Red Bull, aber vor dem Rest des Mittelfelds. Also ist es mein Ziel für morgen, vor diese Gruppe zu kommen. Wir versuchen im Moment alles, um unsere Probleme mit dem Auto zu lösen. Wir alle wussten, dass durch die Regeländerungen alles möglich ist. Das einzig vielversprechende ist, dass wir große Probleme haben und trotzdem das drittschnellste Team sind. Wenn wir in dieser Position wären und sich alles gut anfühlen würde, wären wir ein wenig verwirrt. Aber jetzt gilt meine Konzentration dem Renntag, an dem ich mein Bestes geben werde.
Toto Wolff
Wir müssen realistisch sein, was unser derzeitiges Leistungsniveau angeht, und das bedeutet, dass wir das drittschnellste Team im Feld sind. Lewis hat das Auto dorthin gebracht. George haben wir wahrscheinlich bei seinem letzten Versuch falsch beraten, denn wir haben ihm geraten, auf der Outlap stärker zu pushen, aber dadurch hatte er mit dem neuen Reifen keinen Vorteil mehr. Die Performance der Power Units lässt sich zu diesem Zeitpunkt nur sehr schwer einschätzen. Unsere Daten zeigen, dass wir mehr Luftwiderstand haben als alle anderen, und man kann sehen, dass wir auf der Zielgeraden Zeit verlieren. In allen anderen Bereichen der Strecke ist das jedoch nicht so sehr der Fall. Wir müssen also nach den ersten paar Rennen eine Einschätzung vornehmen, um zu sehen, ob uns Leistung fehlt. Realistisch betrachtet, fehlt uns etwa eine halbe Sekunde pro Runde. Jetzt müssen wir den morgigen Tag abwarten, aber was auch immer passiert, wir sammeln so oder so wertvolle Erfahrungen. Wir waren in der Vergangenheit schon in schwierigen Situationen, etwa gegen eine sehr starke Ferrari Power Unit und im Vorjahr fehlten uns beim ersten Rennen vier Zehntel auf Max. Jetzt müssen wir den Kopf unten halten und Performance finden.
Andrew Shovlin
Wir gingen mit realistischen Erwartungen in das Qualifying und rechneten mit einer ziemlich schwierigen Session, aber wenn man bedenkt, welche Probleme wir derzeit am Auto zu bewältigen haben, lagen wir nicht so weit daneben, wie wir vielleicht befürchtet hatten. Wir hatten in der letzten Session nur einen einzigen Satz Soft-Reifen, da wir unsere Reifenwahl auf das Rennen ausgerichtet haben. Für Lewis hätte das vielleicht bedeutet, dass er ein oder zwei Zehntel mehr gefunden hätte, aber wahrscheinlich hätte es nichts an der Reihenfolge geändert. Für George war es viel kostspieliger, nur einen Reifensatz in der letzten Session zu haben. Die Reifen waren nicht bereit und er verlor sieben oder acht Zehntel, dadurch war er eine Sekunde langsamer als im Q2. Wir wissen, dass wir uns verbessern müssen, bevor wir an einen Kampf um den Sieg denken können, also liegt unser Fokus mit Blick auf beide Weltmeisterschaften auf Schadensbegrenzung. Warten wir ab, wie unsere Rennpace morgen aussehen wird. Wenn einer der beiden Red-Bull- oder Ferrari-Fahrer Probleme hat, könnte sich für Lewis eine Chance ergeben. Alles in allem sollte er aber gut aufgestellt sein, um gegen alle Autos hinter ihm zu kämpfen. Mit George müssen wir ein wenig Boden gutmachen, aber Bahrain ist eine Strecke, auf der das möglich ist.
Foto: Formel 1 – Mercedes-AMG Petronas Motorsport, Großer Preis von Bahrain 2022. George Russell (c) Daimler