Solides Punkteergebnis in Suzuka
- George Russell und Kimi Antonelli beendeten den Großen Preis von Japan auf den Plätzen fünf und sechs.
- In einem Rennen mit wenigen Überholmöglichkeiten kamen beide Fahrer auf den Positionen ins Ziel, auf denen sie den 53 Runden langen Grand Prix begonnen hatten.
- Beide Piloten fuhren ein Ein-Stopp-Rennen, starteten auf den Medium-Reifen und wechselten für den zweiten und letzten Stint auf die harte Mischung.
- In der Anfangsphase setzte George den Ferrari von Charles Leclerc unter Druck, fand aber auf einer Strecke, auf der das Überholen traditionell schwierig ist, keinen Weg vorbei.
- Das Fahren in der „Dirty Air“ von Leclerc schadete vermutlich den Reifen von George, und so entschied sich das Team in Runde 19 für einen Undercut.
- Obwohl es bei der Boxenausfahrt eng wurde, als Leclerc zwei Runden später stoppte, kam George hinter dem Monegassen zurück auf die Strecke und hielt den fünften Platz bis zur Zielflagge.
- Es war Georges siebtes Top-5-Ergebnis in Folge und sein bestes Resultat in Suzuka.
- Währenddessen verlängerte Kimi seinen ersten Stint mit einer beeindruckenden Pace und wurde damit zum jüngsten Fahrer, der jemals ein Formel 1-Rennen angeführt hat.
- Danach verteidigte er sich gegen einen Undercut-Versuch von Ferrari-Pilot Lewis Hamilton, zog diesem davon und schloss gegen Rennende die Lücke auf das Duell zwischen Leclerc und George.
- Mit einer beeindruckenden Rundenzeit von 1:30.965 Minuten wurde Kimi der jüngste Fahrer, der jemals die schnellste Runde eines Grand Prix gefahren ist.
- Nächste Woche reist das Team zum zweiten Rennen des Triple-Headers nach Bahrain.
George Russell
Das heutige Rennen war frustrierend. Die ersten sechs Autos kamen alle dort ins Ziel, wo sie auch gestartet waren, es war also ein Grand Prix, der von der Performance im gestrigen Qualifying bestimmt wurde. Es war eine relativ klare Ein-Stopp-Strategie, und das auf einer Strecke, auf der das Überholen sehr schwierig ist, deshalb gab es nur wenige Möglichkeiten, nach vorne zu kommen. Wir haben unser Bestes gegeben, um Leclerc am Ende unseres ersten Stints mit einem Undercut zu überholen. Leider hatten wir nicht ganz die Pace dafür, weil wir uns in diesen beiden Runden durch den Verkehr arbeiten mussten. Egal, welche Strategie wir versucht hätten, ich denke, wir wären auf Platz fünf gelandet.
Unser Frust rührt vor allem daher, dass wir gestern das Qualifying nicht optimal genutzt haben. Mit dem Speed, den wir im Training gezeigt haben, hätten wir um die ersten beiden Startreihen kämpfen können. Es war das erste Qualifying in diesem Jahr, in dem wir nicht unser volles Potenzial ausgeschöpft haben. Das ist schade, aber in Bahrain können wir es direkt wieder gut machen. Die Strecke ist ganz anders als in Suzuka, es ist viel heißer und der Asphalt ist rauer. Es wird eine Herausforderung für alle und es wird faszinierend sein zu sehen, wie die relative Performance der Teams aussieht.
Kimi Antonelli
Das war heute ein gutes Rennen für mich. Ich bin zufrieden mit dem Rennverlauf und dem Speed, den wir zeigen konnten. Als ich freie Fahrt hatte, wurde die Pace wirklich besser und ich konnte meinen Stint auf den Medium-Reifen verlängern. Das war ein gutes Gefühl. Auch nach dem Wechsel auf die harte Mischung fühlte sich das Auto gut an. Ich konnte konstante Rundenzeiten fahren. Ich habe auf die Autos vor mir aufgeholt, aber am Ende reichte die Zeit nicht mehr, um die Lücke ganz zu schließen. Es war auch ein schönes Gefühl, das Rennen für ein paar Runden anzuführen und der jüngste Fahrer in der Geschichte der Formel 1 zu sein, dem das gelungen ist. Mein nächstes Ziel ist es, das in der einzigen Runde zu schaffen, die zählt: der letzten!
Alles in allem war es ein gutes Wochenende. Es ist eine tolle Strecke, die ich gegen Ende des Wochenendes immer besser in den Griff bekommen habe. Jedes Mal, wenn ich ins Auto steige, lerne ich dazu und fühle mich im W16 immer wohler. Ich freue mich auf Bahrain. Hoffentlich können wir uns weiter verbessern und weiter vorne mitkämpfen, als das heute der Fall gewesen ist.
Bradley Lord, Team Representative
Wir kehren mit einer soliden Punkteausbeute aus Japan zurück, aber unter dem Strich bleibt das Gefühl, dass an diesem Wochenende mehr drin gewesen wäre. Überholen ist in Suzuka schwierig, und das heutige Rennen war ein gutes Beispiel dafür. George schien in der Anfangsphase schneller zu sein als der Ferrari von Charles Leclerc, aber er hatte nicht genug Speed, um vorbeizukommen. Da er in der „Dirty Air“ fuhr, wurden seine Reifen wahrscheinlich in Mitleidenschaft gezogen, so dass er vor seinem Stopp nicht mehr die nötige Pace hatte, um einen Undercut umzusetzen. Das Positive ist, dass wir, wenn wir weiter vorne gestartet wären, nämlich wo wir unsere Qualifying-Pace gesehen haben, wahrscheinlich um das Podium hätten kämpfen können.
Kimi hat heute weitere Meilensteine erreicht. Er hat im Laufe des Wochenendes auf einer anspruchsvollen Strecke Selbstvertrauen getankt und ein solides Ergebnis erzielt. Er hat auch seine ersten Führungsrunden in der Formel 1 absolviert und ist damit der jüngste Fahrer in der Geschichte, dem dies gelungen ist. Seine Entwicklung ist ermutigend und es war sein drittes starkes Rennen in Folge.
Jetzt geht es nach Bahrain, wo wir um das Podium kämpfen wollen. Die Strecke ist sehr rau und wird ein weiterer guter Prüfstand für die Fortschritte, die wir mit dem W16 gemacht haben.
Andrew Shovlin, Trackside Engineering Director
Das heutige Rennen war für uns als Team ein Fall von „was hätte sein können“. Wir haben das ganze Wochenende über eine vielversprechende Pace gezeigt, aber Suzuka ist eine Strecke, auf der es mehr auf das Qualifying als auf die Rennpace ankommt. Nachdem wir gestern im Qualifying nicht das Maximum herausgeholt haben, wussten wir, dass es heute ein harter Kampf werden würde, von den Plätzen fünf und sechs nach vorne zu kommen. Wir haben heute Morgen das Wetter im Auge behalten, aber am Ende war es ein trockener Grand Prix, was unsere Möglichkeiten einschränkte.
Der zweite limitierende Faktor war die Haltbarkeit der Reifen, was für die meisten eine bequeme Ein-Stopp-Strategie bedeutete. Da George den Großteil seines ersten Stints in der „Dirty Air“ des Ferrari fuhr, versuchten wir einen Undercut. Wir waren nah dran, aber es hat nicht ganz geklappt. So kam er auf einem frustrierenden fünften Platz ins Ziel.
Kimi hingegen fuhr einen längeren ersten Stint und konnte dann bei freier Fahrt eine gute Pace zeigen, um seinen Stint zu verlängern. Das half ihm nicht nur, den Undercut von Lewis (Hamilton) zu verhindern, sondern verschaffte ihm auch einen Reifenvorteil gegenüber den Fahrern vor ihm. Diesen nutzte er, um gegen Ende des Rennens auf George aufzuholen und in diesem Zuge die schnellste Rennrunde zu fahren. Das war eine weitere reife Leistung von Kimi, der immer mehr an Erfahrung gewinnt.
Bahrain ist eine ganz andere Strecke als die, auf der wir bisher in dieser Saison gefahren sind. Der raue Asphalt ist eine echte Herausforderung für die Reifen und wird ein guter Gradmesser für die Fortschritte sein, die wir mit unserem Auto seit dem vergangenen Jahr gemacht haben. Hoffentlich können wir eine solide Performance zeigen und wieder um das Podium kämpfen.
Foto: Formel 1 – Mercedes-AMG PETRONAS F1 Team, Japan Grand Prix 2025. George Russell
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