Auf das Mercedes-AMG Petronas F1 Team wartet nach dem Qualifying in Saudi-Arabien noch viel Arbeit
- George qualifizierte sich nach einem spannenden Weg in den dritten Qualifying-Abschnitt auf P6. Er fuhr eine solide erste Runde im Q3, musste seinen zweiten Versuch dann aber abbrechen.
- Lewis schied im Q1 aus, nachdem Setupänderungen an seinem Auto nicht zum gewünschten Erfolg führten. Er geht von Startplatz 16 in den Grand Prix.
- Das Qualifying wurde nach einem heftigen Unfall von Mick Schumacher für längere Zeit unterbrochen.
George Russell
Wir sind ein Team, und für das Team war es kein guter Tag. Wir haben das Auto im Moment nicht im Griff, es verhält sich unbeständig und wir kämpfen damit, es in ein sehr kleines Arbeitsfenster zu bekommen. Auf unserer Seite der Box haben wir es gerade so geschafft, das Auto genau in dieses Fenster zu bekommen – ich weiß nicht wirklich, warum oder wie – und auf Lewis‘ Seite haben sie es leider nicht geschafft. Wenn das auf einer Strecke wie dieser passiert, auf der man auf des Messers Schneide fährt, hat man dann einfach nicht das nötige Selbstvertrauen, um bis ans Limit zu gehen. Als Team sind wir nicht hier, damit wir um die Plätze fünf und sechs kämpfen. Wir wollen mehr, und wir waren heute neun Zehntel hinter Checo, also haben wir noch einiges zu tun.
Wir wissen, was unser Problem ist, und alle arbeiten Tag und Nacht daran, um es zu lösen. Wir wissen, dass noch sehr viel Rundenzeit im Auto steckt, wir können sie nur noch nicht herausholen. Wir werden es schaffen, daran habe ich keinen Zweifel. Aber wir müssen geduldig sein. Wir können dankbar sein, dass wir trotz eines so schwerwiegenden Problems noch immer das drittschnellste Team sind. Das stimmt uns optimistisch. Denn wenn wir solche Probleme haben und dennoch das drittschnellste Team sind, sollten wir uns, sobald wir sie gelöst haben, in einer wirklich guten Position befinden.
Lewis Hamilton
Ich hoffe, Mick geht es gut. In dieser Kurve ist man gut 270 km/h schnell und es ist erschreckend zu sehen, was passiert ist – das ist der schlimmste Unfall, den wir bislang auf dieser Strecke gesehen haben. Ich hatte heute mit der Balance des Autos zu kämpfen. Das Heck brach aus, und wir sind nicht dort, wo wir sein wollen. Wir haben heute bei der Abstimmung einen falschen Weg eingeschlagen und das Auto stimmte für mich einfach nicht. Es ist seltsam, denn im dritten Freien Training fühlte sich das Auto gut an, aber im Qualifying war es plötzlich schwierig zu fahren und fühlte sich nervös an. Jeder arbeitet so hart wie er kann und versucht dabei, positiv zu bleiben. Ich werde morgen mein Bestes geben und dann werden wir sehen, was wir gemeinsam erreichen können.
Toto Wolff
Das ist das zweite Rennen der Saison und eine weitere Bestätigung dafür, dass wir nicht dort sind, wo wir sein wollen und sein müssen. Bei Lewis haben wir mit einer schlechteren Abstimmung experimentiert, was zur Folge hatte, dass wir am Heck keinen Grip hatten und das Auto unfahrbar wurde. Für George war es heute eine gute Leistung, wenn man bedenkt, dass wir für Q3 nur einen weichen Reifensatz hatten. So gesehen war es eine solide Vorstellung von ihm. Dennoch war das optimale Szenario für uns heute das Niemandsland zwischen Red Bull und Alpine, und das ist sicherlich nicht akzeptabel.
Andrew Shovlin
Wir wissen, dass wir im Moment nicht schnell genug sind, und das Ausscheiden von Lewis im Q1 ist der Beleg dafür. Wir hatten hier mit der Pace auf einer Runde zu kämpfen. Es war eine größere Herausforderung als in Bahrain und schon dort waren wir nicht schnell genug. Allerdings sah das Auto gestern in der Rennspezifikation besser aus als auf einer schnellen Runde, also hoffen wir, dass wir morgen ein besseres Paket haben werden. Wir wissen, dass die Rennen hier normalerweise nicht nach Plan verlaufen. Es gibt also wohl Möglichkeiten, um nach vorne zu kommen, und wir werden auf dem Weg dorthin zweifellos einige nützliche Erkenntnisse sammeln. George ist ein starkes Qualifying gefahren und hat heute so gut wie alles aus dem Auto herausgeholt.
Das Porpoising hat oberste Priorität, weil es uns daran hindert, das Auto so abzustimmen, wie wir es haben wollen. Wir haben einige Möglichkeiten, die uns eine gute Richtung vorgeben, aber es dauert seine Zeit, bis wir die Teile am Auto haben werden. Wir lassen nichts unversucht, und mit jedem Tag, den wir fahren, lernen wir mehr dazu.
Foto: Formel 1 – Mercedes-AMG Petronas Motorsport, Großer Preis von Saudi-Arabien 2022. Lewis Hamilton (c) Daimler