Sachsens MinisterprĂ€sident: Migrationsprobleme beeinflussen Wahlverhalten massiv – ZurĂŒckweisungen an Grenzen mĂŒssen „selbstverstĂ€ndlich“ sein
OsnabrĂŒck (ots). Sachsens MinisterprĂ€sident Michael Kretschmer (CDU) hat einen Asyl-Kompromiss in letzter Minute gefordert. „Ich rufe alle diejenigen auf, die es gut mit dem Land meinen und die Demokratie wirklich verteidigen wollen, möglichst noch vor der Wahl MaĂnahmen zum Stopp der irregulĂ€ren Migration zu beschlieĂen“, sagte Kretschmer im Interview mit der „Neuen OsnabrĂŒcker Zeitung“ (NOZ). „Denn die Probleme sind aus Sicht der Bevölkerung so gravierend, dass sie das Wahlverhalten massiv beeinflussen.“
Kretschmer verteidigte das Vorgehen von Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz, fĂŒr seinen Migrations-Antrag die Stimmen der AfD in Kauf genommen zu haben. „Es war unser Antrag, der unsere Ăberzeugungen beinhaltet, wie eine Sachfrage zu lösen ist, die die Menschen in unserem Land bewegt. Dem hat die AfD zugestimmt“, so der CDU-Politiker. „Den Menschen in unserem Land geht es um Inhalte, um die KlĂ€rung des Themas Migration. Die GrĂŒnen sind dazu nicht bereit. Die SPD versucht, das richtige Vorgehen von Friedrich Merz fĂŒr den Wahlkampf auszuschlachten.“ Er beteilige sich nicht an einer „Placebo-Diskussion“, sagte Kretschmer. „Ich möchte, dass wir die Demokratie verteidigen. Das gelingt, wenn man die Probleme löst, die den Menschen unter den NĂ€geln brennen.“
Auf die Frage, ob Deutschland auch Asylbewerber an den deutschen Grenzen abweisen solle, obwohl dies gegen EU-Recht verstoĂe, sagte Kretschmer: „Ja selbstverstĂ€ndlich. Solange die EU-AuĂengrenzen nicht sicher sind und wir an unserer Grenze nicht zeigen, dass jetzt Schluss ist, werden die Menschen zu uns durchgereicht.“ Seit EinfĂŒhrung der stationĂ€ren Grenzkontrollen habe der Zustrom schon massiv abgenommen. „Weil sich die LĂ€nder um uns herum kĂŒmmern und bemĂŒhen. Und weil viele Menschen, die ohne gĂŒltige Papiere oder triftigen Einreisegrund abgewiesen werden, keinen Asylbegehren stellen“, sagte der sĂ€chsische Regierungschef der „NOZ“.
Foto: Michael Kretschmer (c) CDU Landesverband Sachsen