Nürburg/München. Das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gilt als der ultimative Härtetest für Mensch und Maschine. Die 50. Ausgabe des Highspeed-Kräftemessens findet dieses Jahr vom 26. bis 29. Mai auf dem 25,378 Kilometer langen Rundkurs bestehend aus der Grand-Prix-Strecke und der legendären Nordschleife des Nürburgrings unter Beteiligung eines MINI John Cooper Works statt.
Im September des vergangenen Jahres fiel der Startschuss für das Projekt bei Bulldog Racing in der Eifel nur wenige Meter von der Nordschleife entfernt. Bei dem eingesetzten Fahrzeug handelt es sich um einen MINI John Cooper Works mit dem aus dem MINI John Cooper Works Clubman und MINI John Cooper Works Countryman bekannten Vierzylinder-Turbomotor mit 225 kW/306 PS und einem maximalen Drehmoment von 450 Nm. Das aus der Großserie stammende 8-Gang Steptronic Getriebe mit einer integrierten, mechanischen Differenzialsperre mit einer Sperrwirkung bis zu 70% sorgt dafür, dass das Antriebsmoment verlustfrei in begeisternde Performance umgesetzt wird.
Rennsport Modifikationen
Für den Rennbetrieb wurden an dem serienmäßigen MINI John Cooper Works über das Reglement der Klasse SP3T hinaus folgende Modifikationen am Fahrzeug vorgenommen:
- Einbau eines eigens für dieses Modell entwickelten Rennsportkäfigs.
- Vergrößerung des Tankvolumens auf 100 Liter.
- Weitreichende Eingriffe in die Aerodynamik unter anderem durch einen verstellbaren Heckflügel, einen komplett verkleideten Unterboden, einen Heckdiffusor und Frontsplitter.
- Konsequente Gewichtreduzierung z.B. durch den Einsatz von Makrolon® Scheiben.
- Modellspezifisches Rennsportfahrwerk mit einstellbarer Zug- und Druckstufe.
- Austausch aller beweglichen Fahrwerks- und Aufhängungsteile durch verstärkte Uniball Lager
- Verbau einer pneumatischen Hebeanlage
- Anpassung der Sportabgasanlage mit Rennsport Katalysator
- Einsatz von Original BMW M Performance Bremskomponenten.
MINI im Motorsport
Pat Moss schrieb im Jahr 1962 Motorsportgeschichte und erzielte für MINI den ersten internationalen Rallyesieg bei der Tulpen Rallye. Ihr Sieg war der Auftakt zur einzigartigen Erfolgsstory des Classic Mini im Rallyesport, mit 3 Gesamtsiegen der Rallye Monte Carlo in den Jahren 1964 (Paddy Hopkirk), 1965 (Timo Mäkinen) und 1967 (Rauno Aaltonen).
Zu dieser Erfolgsserie summierten sich sechs Gesamtsiege der Rallye Dakar in den Jahren 2012 (Leonid Novitskiy), 2013 (Stéphane Peterhansel), 2014 (Nani Roma), 2015 (Nasser Al-Attiyah), 2020 (Carlos Sainz Sr.) und 2021 (Stéphane Peterhansel).
Das MINI John Cooper Works Rennfahrzeug „Made in Nürburg“ ist als Hommage an die Rennsport Tradition der Marke MINI in dem klassischen Farbschema der Rennwagen der 1960er Jahre in Rot / Weiß gehalten.
Sportlicher Zeitplan
Von dem Start des Projekts bis zum Roll-Out Ende März 2022 vergingen lediglich sieben Monate. In den kommenden Wochen und bis zum Start des 24h Rennen stehen weitere Tests auf der Nordschleife des Nürburgrings und im südfranzösischen BMW Group Erprobungszentrum in Miramas auf dem Plan. Die zwischen Marseille und Avignon gelegene ehemalige Rennstrecke bietet beste Voraussetzungen, um unter verschiedensten Bedingungen ausgiebig zu erproben und zu optimieren. Das Fahrwerk des MINI John Cooper Works Rennwagens wird dort einem umfangreichen und vielfältigen Testprogramm unterzogen. Friedhelm Thelen, Nürburgring-Experte und Teamchef von Bulldog Racing, weiß wie wichtig das umfassende Erproben vor einem Renneinsatz ist: „Das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring ist eine extreme Belastung für alle Komponenten des Fahrzeugs. Deshalb freuen wir uns sehr, dass BMW Group Erprobungszentrum nutzen zu können, um den John Cooper Works auf Herz und Nieren dort testen zu können.“
Seit 1986 testet die BMW Group neue Modelle und innovative Fahrwerkstechnik auf dem Versuchsgelände in Miramas.
Die Fahrerbesetzung und das weitere Rennprogramm für das Jahr 2022 werden zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.
Foto: MINI John Cooper Works 24h Rennen Nürburgring 2022 (04/2022). (c) BMW AG