Ministerpräsident Haseloff beim Spitzengespräch mit der Chemieindustrie / Sorge um Chemie-Standort

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Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff hat heute in Berlin auf Einladung von Bundeskanzler Olaf Scholz am Spitzengespräch mit der Chemieindustrie teilgenommen. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die Themen Innovation und Transformation.

Der Ministerpräsident warnte eindringlich vor den Folgen einer Verlagerung von Industrieunternehmen ins Ausland. „Die hohen Energiepreise in Deutschland stellen energieintensive Unternehmen vor große Herausforderungen und verschärfen den internationalen Standortwettbewerb. Sachsen-Anhalt ist mit seiner chemischen und pharmazeutischen Industrie hiervon besonders betroffen. Ein wirksames Gegensteuern ist überfällig. Andernfalls droht dem Wirtschaftsstandort Deutschland eine existenzielle Krise.“

Haseloff wies auf die Bedeutung der energieintensiven Industrien für die Beschäftigung und Wertschöpfung in Deutschland hin. Eine aktuelle Kurzstudie des IW Consult Köln beziffert den Wertschöpfungsbeitrag 2022 auf 242 Milliarden Euro. Zudem hängen laut der Studie rund 2,4 Millionen Arbeitsplätze an den energieintensiven Industrien. In Sachsen-Anhalt betrug der Gesamtumsatz 2022 (chemische und pharmazeutische Erzeugung sowie Herstellung von Gummi-Kunststoffwaren) 18,8 Milliarden Euro. Die Zahl der direkt Beschäftigten lag bei rund 26.500.

Haseloff sieht im Spitzengespräch einen ersten Schritt, dem aber nun dringend weitere folgen müssen. „Insbesondere der avisierte beschleunigte Ausbau des Wasserstoffnetzes und die Stabilisierung des Strompreises als Voraussetzung für eine verbesserte Planungssicherheit sind unumgänglich. Das habe ich schon seit langem gefordert. Unsere Unternehmen müssen substanziell entlastet werden, und das so schnell wie möglich. Zum Erhalt hochwertiger Arbeitsplätze bedarf es schneller und wirksamer Hilfen.“ Deshalb fordert Haseloff einen Transformationspreis für Gas, der die internationale Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen sichert.

Foto: Ministerpräsident Haseloff mit Bundeskanzler Scholz und InfraLeuna Chef Günther (c) Quelle: Matthias Schuppe, Staatskanzlei.