Magdeburg. Haseloff: „Ich wünsche mir …“ – drei einfache Worte mit so viel Bedeutung. Der Wünschewagen Sachsen-Anhalt ist seit fünf Jahren unterwegs und erfüllt Menschen ihren letzten Wunsch. Ganz gleich wie jung oder alt der Gast ist, wie groß oder klein der Wunsch – seit August 2018 gibt das ASB-Team alles, um dem Fahrtgast ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, ein Glücksgefühl zu wecken und Erinnerungen zu schaffen.
Fünf Jahre Wünschewagen Sachsen-Anhalt – das sind 210 Wunschfahrten, über 115.000 Kilometer auf dem Tacho und 120 ehrenamtlichen Wunscherfüller, die das Angebot realisieren. Luisa Garthof, Koordinatorin des Wünschewagens Sachsen-Anhalt, verrät, jede einzelne Anfrage würde bearbeitet. Zwischen der Kontaktaufnahme und der Durchführung des Wunsches liegen häufig nur Stunden bis wenige Tage – auch, weil das aufgrund der gesundheitlichen Situation oftmals notwendig ist. Das Projekt „Letzte Wünsche wagen“ lebt einerseits von Spenden, andererseits ist es den 120 selbstlosen Ehrenamtlichen zu verdanken, dass die Wünsche in Erfüllung gehen. Sie sind diejenigen, die den mit Sternen verzierten Wagen fahren, den Gast die ganze Zeit über begleiten und (medizinisch) versorgen. Regelmäßig werden jährlich Schulungen angeboten, um neue Wunscherfüller auszubilden und das Angebot auszubauen.
Im Rahmen des Jubiläumsempfanges in der Zoowelle Magdeburg würdigte Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff als Schirmherr des Projektes, das Engagement des ASB in Sachsen-Anhalt, vor allem aber den Einsatz der Ehrenamtlichen. „Sie sorgen mit hohem Einfühlungsvermögen dafür, dass die schwerstkranken Menschen noch einmal Freude empfinden können. Ihr Engagement hilft auch den Angehörigen und verdient höchste Anerkennung“, so Haseloff.
Dass diese nicht immer einfache Aufgabe, eine Wunschfahrt zu begleiten, für die Ehrenamtlichen sehr erfüllend ist, weiß Martina Rieger. „Die Dankbarkeit der Fahrgäste und ihrer Angehörigen ist sehr groß und die berührenden Momente sind so vielfältig, dass ich jedes Mal mit einem richtig guten Gefühl nach Hause komme“, erzählt die Ehrenamtliche aus Halberstadt. Für die Fahrgäste und mindestens eine Begleitperson sind die Fahrten unter dem Sternenhimmel in dem speziell konzipierten Krankenwagen kostenlos. Das ist nur dank der zahlreichen Spenden möglich. Zu den Unterstützern zählen Privatpersonen, Unternehmen und Vereine. „Spendenübergaben sind für uns natürlich besondere Ereignisse. Wenn zum Beispiel jemand nach seinem 60. Geburtstag unangekündigt in der Bürotür steht und einfach mal 1.500 Euro vorbeibringt, ist das mehr als eine schöne Überraschung. Genauso wie die Lichterfahrt der Traktoren an Neujahr, bei der die Landwirte Spenden gesammelt haben. Oder wenn Konzerte zu unseren Gunsten veranstaltet werden, das ist einfach toll“, erzählt Luisa Garthof. „Mein herzliches Dankeschön gilt allen Unterstützern, von denen heute auch einige hier sind. Vielen, vielen Dank!“ Nur dadurch können die Wünsche wahr werden und Ziele wie das Kap Arkona oder ganz im Süden – München – angesteuert, Musicaltickets oder Übernachtungen finanziert, Ehrenamtliche ausgestattet und geschult und der Wünschewagen getankt werden.
Überraschungen gab es beim Jubiläumsempfang gleich in doppelter Hinsicht: Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff überreichte dem ASB-Landesvorsitzenden Matthias Quickert die Ehrenmedaille des Landes Sachsen-Anhalt und dankte damit allen ehrenamtlichen Wunscherfüllern. Überraschung Nummer zwei war eine Spende in Höhe von 500 Euro der Ambulanz Mobile GmbH und Co. KG aus Schönebeck.
Foto v. l.: Freuen sich über 210 erfüllte Wünsche in fünf Jahren: Wünschewagen-Koordinatorin Luisa Garthof, ASB-Landesgeschäftsführer Sven Baumgarten, Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff, ASB-Landesvorsitzender Matthias Quickert, Magdeburgs Bürgermeister Regina-Dolores Stieler-Hinz und Sozial-Staatssekretär Wolfgang Beck.
Text/Foto: ASB-Regionalverband Magdeburg e.V.