Hannover (ots) – Zum Tod von Papst Benedikt XVI. Ă€uĂert sich Annette Kurschus (Foto), PrĂ€ses der Evangelischen Kirche von Westfalen und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland:
„Joseph Ratzinger hat mit groĂem Scharfsinn und intellektueller PrĂ€gnanz theologische BeitrĂ€ge geleistet, die weit ĂŒber die katholische Kirche hinaus die Christenheit insgesamt und die Ăffentlichkeit beeindruckt haben. Sie haben zugleich vielen Menschen Orientierung gegeben.
Als Kardinal und spĂ€ter als Papst Benedikt XVI. hat er in Ăkumene Fragen das Gemeinsame unterstrichen. So etwa bei seinem Besuch in Deutschland 2011: im Augustinerkloster in Erfurt hat er betont, dass es fĂŒr die Ăkumene das Notwendigste sei, nicht die groĂen Gemeinsamkeiten aus dem Blick zu verlieren, ‚die uns ĂŒberhaupt zu Christen machen. Dies ist eine zentrale ökumenische Aufgabe, in der wir uns gegenseitig helfen mĂŒssen: tiefer und lebendiger zu glauben.‘ Dieses Anliegen, das fĂŒr Papst Benedikt in einer lebendigen Glaubensweitergabe gipfelte, teilen wir als EKD und sind fĂŒr diesen Akzent bis heute dankbar.
Schon frĂŒh hat er auf die Gefahren einer Relativierung von Glaubenswerten und -aussagen hingewiesen. Dabei war er zutiefst davon ĂŒberzeugt, dass ein Dialog der Konfessionen nur auf der Grundlage eines klaren eigenen Profils möglich ist. Auch darin ist sich die EKD mit Papst Benedikt XVI. einig.
Papst Benedikt XVI. hat sein Amt stets theologisch und geistlich akzentuiert gefĂŒhrt. Das verbindet uns trotz aller Unterschiede miteinander. Dass er 2013 aus gesundheitlichen GrĂŒnden von seinem Amt zurĂŒckgetreten ist, macht ihn zutiefst menschlich.“
Foto: Annette Kurschus (c) EKD / Jens Schulze