Eike-von-Repgow-Stipendiatin 2025 ist Nachwuchswissenschaftlerin Jana Kröning
Magdeburg. Der von der Landeshauptstadt Magdeburg und der Otto-von-Guericke-UniversitĂ€t Magdeburg gemeinsam gestiftete Eike-von-Repgow-Preis fĂŒr das Jahr 2024 ist heute feierlich in der Johanniskirche an die deutsche Historikerin Prof. Dr. Hedwig Röckelein aus Göttingen verliehen worden. Die Ehrung haben OberbĂŒrgermeisterin Simone Borris und der Rektor der UniversitĂ€t, Prof. Dr. Jens Strackeljan, vorgenommen. Im Rahmen des Festaktes wurde das gleichnamige Stipendium an die Kunsthistorikerin Jana Kröning aus Köln vergeben.
Erstmals seit 1998 wurde im Rahmen der feierlichen Verleihung des Eike-von-Repgow-Preises auch das gleichnamige Stipendium vergeben. Bislang wurde dieses, alternierend zum Preis, alle zwei Jahre im Rahmen des Akademischen Festakts der Otto-von-Guericke-UniversitÀt verliehen. Mit der gemeinsamen Festveranstaltung gelingt nun der Schulterschluss zwischen renommiertesten Forscherinnen und Forschern sowie deren wissenschaftlicher BeschÀftigung mit der Geschichte und Kultur Mitteldeutschlands und des Gebiets der mittleren Elbe und dem wissenschaftlichen Nachwuchs.
„Die Verleihung von Preis und Stipendium in einem gemeinsamen Rahmen schafft einen Austausch zwischen den groĂen Forscherinnen und Forschern der Gegenwart sowie den neuen Köpfen, die die mitteldeutsche Geschichts- und Kulturforschung in die Zukunft tragen. Damit schaffen wir einen Dialog ĂŒber die Zeit“, wĂŒrdigte OberbĂŒrgermeisterin Simone Borris die Neugestaltung des Festakts. „Ich freue mich, Prof. Dr. Hedwig Röckelein und Jana Kröning aus diesem Anlass hier in Magdeburg zu empfangen und gratuliere recht herzlich zu den ihnen verliehenen Auszeichnungen.“
Neben der OberbĂŒrgermeisterin begleiteten auch der Rektor der Otto-von-Guericke UniversitĂ€t. Prof. Dr. Jens Strackeljan, und StaatssekretĂ€r Steffen Eckold aus Ministerium fĂŒr Justiz und Verbraucherschutz des Landes Sachsen-Anhalt den feierlichen Rahmen mit einem GruĂwort. Die Laudatio auf die diesjĂ€hrige PreistrĂ€gerin wurde von Prof. Dr. Thomas Scharff, seit 2004 Professor fĂŒr Mittelalterliche Geschichte an der TU Braunschweig, gehalten. Prof. Dr. Hedwig Röckelein nahm den Preis in Anwesenheit hochrangiger Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Gesellschaft, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft entgegen.
Das Eike-von-Repgow-Stipendium fĂŒr das Jahr 2025 wurde im Rahmen der Preisverleihung ebenfalls durch OberbĂŒrgermeisterin Simone Borris und UniversitĂ€ts-Rektor Prof. Dr. Jens Strackeljan vergeben. Die Stipendiatin Jana Kröning wurde durch die Laudatio von Dr. Gabriele Köster, Leiterin der Magdeburger Museen, gewĂŒrdigt und nahm die Ehrung dankend an. Mit dem Stipendium wird die Nachwuchswissenschaftlerin in ihrem Promotionsvorhaben unterstĂŒtzt.
Eike-von-Repgow-Preis 2024 fĂŒr Prof. Dr. Hedwig Röckelein
Mit dem Eike-von-Repgow-Preis 2024 wĂŒrdigt das Kuratorium in seiner BegrĂŒndung Prof. Dr. Hedwig Röckelein als „[âŠ] eine der renommiertesten deutschen MediĂ€vistinnen, die sich in innovativer Form mit Fragen der Psychohistorie und deren Anwendbarkeit fĂŒr Themenfelder der mittelalterlichen Geschichte befasst hat, zu den Pionierinnen der Geschlechterforschung auf dem Gebiet der MediĂ€vistik zĂ€hlt und im In- und Ausland hohes Ansehen genieĂt. [âŠ]“
Prof. Dr. Hedwig Röckelein hat zahlreiche Veröffentlichungen vorgelegt und in renommierten Verlagen publiziert, u. a. „Reliquientranslationen nach Sachsen im 9. Jahrhundert: Ăber Kommunikation, MobilitĂ€t und Ăffentlichkeit im FrĂŒhmittelalter“ sowie „Heinrichs I. VerhĂ€ltnis zu Kirchen und Klöstern“, in: 919 â plötzlich König: Heinrich I. und Quedlinburg, herausgegeben von St. Freund/G. Köster, erschienen in der Schriftenreihe des Zentrums fĂŒr Mittelalterausstellungen 5. Diese letztere Studie ist Teil einer langjĂ€hrigen Kooperation mit dem Zentrum fĂŒr Mittelalterausstellungen und dem Kulturhistorischen Museum Magdeburg. Von 1999 bis 2022 war die MediĂ€vistin Inhaberin des Lehrstuhls fĂŒr Mittlere und Neuere Geschichte an der Georg-August-UniversitĂ€t Göttingen. In dieser Funktion leitete sie den berĂŒhmten Göttinger Diplomatischen Apparat.
Vita und akademischer Werdegang Prof. Dr. Hedwig Röckelein
- Geboren am 13. Juli 1956 in Burgebrach
- 1975 bis 1981 Studium der Germanistik, Geschichte, Politik und ur- und frĂŒhgeschichtlichen ArchĂ€ologie an den UniversitĂ€ten WĂŒrzburg und Freiburg im Breisgau
- 1981: Magister der Philosophischen FakultĂ€t Freiburg mit einer Arbeit ĂŒber âDas Schwert als Zeichen von Macht und Herrschaft in Text-, Bild- und Sachzeugnissen der Karolingerzeitâ
- 1981 â 1985: Koordination des Gesamtindex der seit 1945 an westdeutschen und
West-Berliner Bibliotheken erarbeiteten Handschriftenkataloge
- 1985: Promotion durch die Philosophische FakultĂ€t Freiburg im Fach Mittelalterliche Geschichte mit einer Arbeit ĂŒber hochmittelalterliche lateinische Visionsliteratur (erschienen 1987)
- 1985 â 1989: Katalogisierung der mittelalterlichen lateinischen Handschriften der UniversitĂ€tsbibliothek TĂŒbingen im Rahmen des DFG-Projektes zur Katalogisierung der HandschriftenbestĂ€nde an Bibliotheken der BRD (Bd. 1 erschienen 1991, Bd. 2 erschienen 2001)
- 1990 â 1998: Hochschulassistentin an der UniversitĂ€t Hamburg, Historisches Seminar, Abteilung Mittelalter. Habilitation durch den Fachbereich Geschichtswissenschaft der UniversitĂ€t Hamburg mit der Arbeit âReliquientranslationen nach Sachsen im 9. Jahrhundert. Ăber Kommunikation, MobilitĂ€t und Ăffentlichkeit im FrĂŒhmittelalterâ (erschienen 2002)
- 2008 â 2022: Leiterin des Diplomatischen Apparates der Georg-August-UniversitĂ€t Göttingen
- 1999 â 2022: Professorin fĂŒr Mittlere und Neuere Geschichte an der Georg-August-UniversitĂ€t Göttingen, seit 01.04.2022 im Ruhestand
Jana Kröning aus Köln erhÀlt das Eike-von-Repgow-Stipendium 2025
Mit dem Eike-von-Repgow-Stipendium, das nunmehr zum 11. Mal verliehen wurde, sollen junge Forscherinnen und Forscher, die noch am Beginn ihrer wissenschaftlichen Laufbahn stehen, unterstĂŒtzt und deren weitere Arbeiten gefördert werden.
Die Wahl des Kuratoriums fĂŒr die Vergabe des Eike-von-Repgow-Stipendiums 2025 fiel auf Jana Kröning aus Köln, die an der UniversitĂ€t zu Köln Kunstgeschichte studiert hat und dort den akademischen Grad Magistra Artium mit der exzellenten Gesamtnote „sehr gut“ (1,3) erwarb. GegenwĂ€rtig arbeitet sie an ihrem Promotionsprojekt zum Thema „Mikroarchitektur an Goldschmiedeobjekten im SpĂ€tmittelalter“, das von Prof. Dr. Susanne Wittekind, Kunsthistorisches Institut der UniversitĂ€t zu Köln, betreut wird.
Das Kuratorium sieht in dem Promotionsvorhaben von Frau Kröning, in welchem eine Werkgruppe des Gardelegener Goldschmieds und Ratsherrn Hinrich Horne von zentraler Bedeutung ist, ein Projekt mit besonderer Relevanz. Gardelegen gehört in Hinsicht auf die Forschungsförderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern einem Kulturraum von besonderem Interesse an, da die Stadt im Mittelalter Mitglied der (Binnen-)Hanse war, das Magdeburger Recht vertrat und durch ihre Lage im niederdeutschen Sprachraum auch enge sprachliche BezĂŒge zu Magdeburg hatte.
Eike-von-Repgow-Preis
Der Eike-von-Repgow-Preis wird gemeinsam von der Landeshauptstadt Magdeburg und der Otto-von-Guericke-UniversitÀt Magdeburg verliehen. Die erste Verleihung fand 1998 statt. Von 2004 bis 2022 wurde der Preis im jÀhrlichen Wechsel mit dem Eike-von-Repgow-Stipendium verliehen.
Im Vertrag ĂŒber die Verleihung des Eike-von-Repgow-Preises heiĂt es unter anderem: „Die Vertragspartner wollen mit diesem Preis die wissenschaftliche BeschĂ€ftigung mit der Geschichte und Kultur Mitteldeutschlands und des Gebiets der mittleren Elbe fördern sowie in Eike von Repgow eine bedeutende Persönlichkeit wĂŒrdigen, die auf dem Boden Sachsen-Anhalts gewirkt hat. Zugleich soll der Preis an die Verbindung dieses Raums mit anderen Teilen Europas erinnern.“
„Der PreistrĂ€ger soll sich entweder in seinem wissenschaftlichen oder literarischen Werk insbesondere mit der historischen Region Sachsen als Thema der Geschichte, der Rechtsgeschichte, der Germanistik oder der Sozialwissenschaften in herausragender Weise beschĂ€ftigt haben oder durch besondere wissenschaftsorientierte Leistungen zur Erforschung der historischen Region Sachsen ausgewiesen sein. Untersuchungsergebnisse ĂŒber die Wirkung der historischen Region Sachsen auf den west- und osteuropĂ€ischen Raum sind erwĂŒnscht.“
Der Preis besteht aus einer Bronzestatuette des Magdeburger Bildhauers Heinrich Apel, die Eike von Repgow darstellt, einer Ehrenurkunde und einer Dotation in Höhe von 2.500 Euro.
Bisherige Eike-von-Repgow-PreistrÀger:
- 1998 Herr Prof. Dr. Dr. h. c. Ernst Eichler
- 1999 Herr Prof. Dr. phil. habil. GĂŒnter MĂŒhlpfordt
- 2000 Frau Prof. Dr. Dr. h. c. Ruth Schmidt-Wiegand
- 2001 Herr Prof. JĂŒrgen Goydke
- 2002 Herr Prof. Dr. Heiner LĂŒck
- 2003 Herr Prof. Dr. Friedrich Wilhelm Ebel
- 2004 Frau Prof. Dr. Danuta Janicka
- 2006 Herr Prof. Dr. Dr. h. c. Karl Kroeschell
- 2008 Herr Prof. Dr. Rudolf Schieffer
- 2010 Herr Prof. LĂĄszlĂł Blazovich
- 2012 Frau Dr. phil. Jolanta KarpaviÄienĂ©
- 2014 Herr Prof. Dr. Dirk Heirbraut
- 2016 Herr Prof. Dr. Bernd SchneidmĂŒller
- 2018 Herr Prof. Dr. Clausdieter Schott
- 2020 Herr Prof. Dr. hab. Roman Czaja
- 2022 Herr Prof. Dr. Gerhard Althoff
DarĂŒber hinaus wurde Herrn Prof. Dr. Dr. hc. Rolf Lieberwirth 1988 die Repgow-Statuette verliehen. Er hat somit den Status eines PreistrĂ€gers.
Quelle: Landeshauptstadt Magdeburg am 22. Oktober 2024
Foto: Prof. Dr. Hedwig Röckelein (Copyright: Privat)