Gestern hat die von der Bundesregierung eingesetzte Gaspreis-Kommission ihre VorschlĂ€ge zur Entlastung bei den Gaspreisen vorgestellt. „Das ist zu wenig und stoppt den massenweisen Exodus unternehmerischer Existenzen nicht“, kritisiert Markus Jerger (Foto), Vorsitzender des Bundesverbandes Der Mittelstand. BVMW. „Die Erwartungen an die VorschlĂ€ge der Expertenkommission waren seitens des Mittelstands ohnehin gering. Denn anders als Industrievertreter, hat die Bundesregierung MittelstĂ€ndler dort kaum berufen.“ Was nun aber nach 35-stĂŒndigen Beratungen vorgelegt worden sei, trage der Situation des gesamten Mittelstands in Deutschland nicht mal annĂ€hernd Rechnung – die Lage werde schlicht ignoriert.
Jerger: „Seit Monaten kĂ€mpfen die Betriebe ums schiere Ăberleben, stehen zu Hundertausenden vor dem wirtschaftlichen Aus. Seit Monaten wird ihnen zugesagt, dass bald schnelle und unbĂŒrokratische Hilfe kommt. Seit Monaten werden Forderungen des Mittelstands ignoriert, wirksame Kontingentlösungen zu erarbeiten. Nun aber soll noch einmal fast ein halbes Jahr ins Land gehen, bis endlich eine solche Lösung an den Start gehen kann.“ Greife die Gaspreisbremse erst ab MĂ€rz, werde es fĂŒr einen GroĂteil der MittelstĂ€ndler bereits zu spĂ€t sein.
„Die Dezember-Lösung mit der Sonderzahlung ist nett gemeint, aber nur ein Tropfen auf einen glĂŒhenden Stein. Die Politik muss der Wirtschaft, muss dem Mittelstand eine deutlich gröĂere PrioritĂ€t einrĂ€umen, will sie Deutschlands wirtschaftliche Substanz zu erhalten. DafĂŒr muss sie jetzt sofort und zielgerichteter handeln als heute vorgeschlagen“, macht der BVMW-Chef weiter deutlich.
Ăber den Verband:
Der Mittelstand. BVMW e. V. ist die gröĂte politisch unabhĂ€ngige und branchenĂŒbergreifende Interessenvereinigung der kleinen und mittleren Unternehmen. Im Rahmen der Mittelstandsallianz vertritt der Dachverband BVMW politisch zudem mehr als 30 mittelstĂ€ndisch geprĂ€gte VerbĂ€nde mit insgesamt 900.000 Mitgliedern.
Text/Foto: BVMW