Mittelstand fordert Verbesserungen beim FachkrÀfteeinwanderungsgesetz

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Der Fach- und ArbeitskrĂ€ftemangel ist eine der grĂ¶ĂŸten Herausforderungen fĂŒr den Mittelstand. Nach den PlĂ€nen der Bundesregierung soll verstĂ€rkte Einwanderung zur Lösung des Problems beitragen. Die Kommission Bildung des Bundesverbandes Der Mittelstand. BVMW hat sich mit dem Eckpunktepapier zum FachkrĂ€fteeinwanderungsgesetz beschĂ€ftigt. „Wir begrĂŒĂŸen die Verbesserungen gegenĂŒber dem bestehenden FachkrĂ€fteeinwanderungsgesetz. Allerdings gibt es immer noch Punkte, an denen dringend nachgebessert werden muss“, betont Thiemo Fojkar (Foto), Vorsitzender der Kommission. „Prinzipiell sollte mehr auf die BedĂŒrfnisse der kleinen und mittleren Unternehmen eingegangen werden.“

Positiv anzurechnen seien die durch die PotenzialsĂ€ule gestĂ€rkte Anerkennung der Erfahrungen und Potenziale sowie die BerĂŒcksichtigung non-formeller Kompetenzen. „Die Bundesregierung setzt hier mit der Chancenkarte und einem Punktesystem an. Bei der FachkrĂ€fte- und ErfahrungssĂ€ule hingegen hat sich der erhoffte Erfolg gegenĂŒber dem alten FachkrĂ€fteeinwanderungsgesetz nicht gezeigt“, so Fojkar. „Hier gibt es immer noch zu viele bĂŒrokratische HĂŒrden, die fĂŒr Interessierte oft intransparent sind. Insgesamt wĂ€re hier eine zentrale, digitalisierte Anerkennungsstelle fĂŒr FachkrĂ€fteeinwanderung empfehlenswert.“

Dass noch bĂŒrokratische HĂŒrden abzubauen sind, werde insbesondere bei dem Punkt Sprache deutlich. Ein vorgeschriebenes Mindestniveau der deutschen Sprache sollte zweitrangig sein, wenn das Unternehmer dies fĂŒr eine Einstellung nicht voraussetze. Besonders in hochqualifizierten Bereichen werde sowieso mittlerweile vor allem Englisch gesprochen. Dies mache erweiterte Deutschkenntnisse als Einreisekriterium teils obsolet. Diese sollten jedoch zur nachhaltigen Integration spĂ€ter nachgeholt werden.

Fojkar: „Außerdem sollte ein deutlich grĂ¶ĂŸeres Augenmerk auf unbĂŒrokratische digitale Möglichkeiten zur Qualifizierung gelegt werden. Diese Lösung fehlt komplett im bisherigen Entwurf.“ Bereits vor der Einreise könnten vom Arbeitgeber Lernaufgaben gestellt werden, die speziell auf die angestrebte TĂ€tigkeit zugeschnitten werden. Dies gelte auch fĂŒr Sprachkurse, die digital und kostenlos angeboten werden sollten. Auch nach Arbeitsbeginn könne mit digitalen Lerntools ein individueller Qualifizierungsprozess fĂŒr die Anerkennung geschaffen werden. Auch KĂŒnstliche Intelligenz sollte hier genutzt werden. Solche Lerntools gebe es bereits, es fehle jedoch die Schnittstelle zu Verwaltung und Behörden.

„Insgesamt sollte das Eckpunktepapier mehr auf die Bedarfe des Mittelstands zugeschnitten werden, der am meisten unter dem Fach- und ArbeitskrĂ€ftemangel leidet. Dazu braucht es schnelle, unbĂŒrokratische und digitale Lösungen, die sowohl vom Mittelstand als auch von auslĂ€ndischen FachkrĂ€ften einfach angewendet werden können“, macht Fojkar abschließend deutlich.

Über den Verband:

Der Mittelstand. BVMW e. V. ist die grĂ¶ĂŸte politisch unabhĂ€ngige und branchenĂŒbergreifende Interessenvereinigung der kleinen und mittleren Unternehmen. Im Rahmen der Mittelstandsallianz vertritt der Dachverband BVMW politisch zudem mehr als 30 mittelstĂ€ndisch geprĂ€gte VerbĂ€nde mit insgesamt 900.000 Mitgliedern.

Foto Copyright Matthias Knoch