Magdeburg. Die Abgeordneten des Landtages von Sachsen-Anhalt reden über die Fortsetzung des 9-Euro-Tickets. Die Bundesregierung hat es in ihrer Erklärung nach der Klausur in Meseberg als Erfolg bezeichnet. Das war es ohne Zweifel.
Falko Grube (Foto) in seiner Rede: „Das 9€ Ticket hat gezeigt – es geht: Ein Ticket. Bundesweit. Preislich attraktiv, leicht zu erwerben, auch digital und zugleich einfach verständlich. Das hat gut funktioniert. Das ist unabhängig von der Preisgestaltung eines Nachfolgetickets auf jeden Fall eine dringende Hausaufgabe. Tarifdschungel Adé. Keine Diskussion mehr, welches Ticket wo gilt. Dafür muss es einen Fahrschein geben.“
Grube weiterhin: „Das 9-Euro-Ticket hat in der aktuellen Situation das geliefert, was es sollte:
- Inflation abgefedert,
- soziale Teilhabe ermöglicht und
- preiswerte Mobilität ermöglicht.
Deshalb ist es gut, dass es eine Nachfolge für das 9-Euro-Ticket gibt. Weil wir in Zeiten leben, wo gerade Menschen, die weite Pendelwege haben, einen Umstieg ermöglichen und sie von den Kosten für den Arbeitsweg entlasten. Es muss sich auch in Zeiten hoher Energiepreise noch lohnen arbeiten zu gehen und nicht die ganze Kohle für den Arbeitsweg auszugeben. Sachsen-Anhalt ist ein Pendlerland und deshalb ist ein Nachfolgeticket im originären Interesse eines großen Teils der Menschen in Sachsen-Anhalt.“
Grube richtet den Blick allerdings auch auf einen weiteren Aspekt: „Für den Umstieg auf den ÖPNV reicht ein preiswertes Ticket nicht aus. Es braucht ein besseres Angebot. Überfüllte Züge bedeuten: es sind zu wenige oder zu kleine Züge. Für den ländlichen Raum geht das Problem noch weiter. Da geht es nicht um die Verbesserung eines bestehenden Systems, da geht es um den Wiederaufbau eines ÖPNV-Systems. Wir haben viele Menschen keinen Zugang zu einem alltagstauglichen System von Bus und Bahn. Das muss man dringend ändern. Und deshalb darf es bei dem Nachfolgeticket für das 9-Euro-Ticket nicht bleiben. Es darf nicht bei der Fahrpreissubvention bleiben, es braucht auch substantielle Investitionen in Bus und Bahn.“
Foto (c) SPD-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt