FlĂŒsse können zur Gefahr werden. Das hat sich bei den Hochwasserkatastrophen der letzten Jahre gezeigt. Oft, weil sie selbst gefĂ€hrdet sind – ihren Naturzustand verloren haben. Die meisten FlĂŒsse in Deutschland sind begradigt, verrohrt oder durch Stauwerke unterbrochen.
Dieser Film erzĂ€hlt von den Bewohnern und den erstaunlichen Verbindungen in einem Fluss, der noch ein Fluss des Lebens sein darf. Der ungezĂ€hmt und selbst reguliert flieĂen, gestalten und walten kann. Dabei lebensnotwendige NĂ€hrstoffe und Sauerstoff in seine KreislĂ€ufe einspeist. Dessen Strömung PrallhĂ€nge, GleithĂ€nge und KiesbĂ€nke formt und der gleichzeitig Biotope fĂŒr Kies- und Krautlaicher schafft. Ein Fluss, der AuwĂ€lder am Leben erhĂ€lt. Der auf seinem Grund, an seinen Ufern und in seinen feuchten Randzonen urzeitliche FrĂŒhjahrsfeenkrebse, nie verzagende Flussregenpfeifer oder riesige, Nester bauende Welse beherbergt.
Mit Drohnenbildern aus der Luft und unter Wasser, mit Zeitraffer- und Makroaufnahmen wurden Otter bei der Jagd, Ăberlebensstrategien der Flussuferwolfsspinne und symbiotische Fortpflanzungstricks zwischen Bitterling und Muschel eingefangen. Hier flieĂt alles ineinander, hĂ€ngt aneinander. Wie die Glieder einer Kette. Einer Nahrungskette aus Leben und Tod. Jedes einzelne Schicksal ist Teil eines groĂen Ganzen.
FreiflieĂende Flusslandschaften sind ein hochkomplexer Lebensraum, in dem temporĂ€re Austrocknung und Ăberschwemmungen eine Voraussetzung fĂŒr Artenvielfalt sind. Hier gibt es keine „Katastrophen“, solange nichts hineinflieĂt, was nicht hineingehört und die natĂŒrliche Balance zerstört.
Laufzeit: 45 Minuten
Genre: Naturdoku, D 2023
Regie: Uwe MĂŒller
Video verfĂŒgbar bis 17.10.2026 â 20:15 Uhr