Die Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Magdeburg erweitert mit der Eröffnung einer neuen Psychosomatischen Ambulanz für Erstdiagnostik, Beratung und Therapie ihr Behandlungsangebot.
Psychosomatische und psychische Erkrankungen treten sehr häufig auf, werden aber oft erst spät erkannt und Betroffene zögern oft trotz erheblichen Leidensdruckes teils lange bevor sie eine erste Beratung, Diagnostik oder Therapie in Anspruch nehmen. Gleichzeitig bestehen im Versorgungssystem häufig lange Wartezeiten für Therapieplätze. In dieser Versorgungssituation hat die Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Magdeburg nun ihr Behandlungsangebot um eine Ambulanz für Diagnostik, Beratung und Therapie erweitert. Die neuen Ambulanzräume befinden sich im Haus 8, Ebene 4, auf dem Campus der Universitätsmedizin Magdeburg in der Leipziger Straße.
Zur Eröffnung der Ambulanz resümiert Klinikdirektor Prof. Dr. med. Florian Junne: „Wir sind froh, mit unserer neuen Ambulanz Patientinnen und Patienten nun ein gut erreichbares und niedrigschwelliges Angebot machen zu können, zum Beispiel für eine erste Beratung und Diagnostik und für ambulante Behandlung in verschiedenen Therapiemodalitäten. So gehören sowohl Einzel- als auch Gruppengespräche, neben z.B. Kreativtherapie, Entspannungsverfahren und Sozialberatung, zum Spektrum des neuen Angebots.“
In der Psychosomatischen Ambulanz kann z.B. eine erste eingehende Diagnostikerfolgen,mit dem Ziel einer individuellen, auf die Bedarfe und Bedürfnisse der Patient:innen abgestimmten Behandlungsempfehlung. Hierfür erhalten Betroffene nach telefonischer Anmeldung ein orientierendes und beratendes Gespräch mit einem/r Ärzt:in oder einem/r Psycholog:in der Ambulanz.Je nach Schwere und Ausprägung der Symptomatik umfassen die Empfehlungen z.B. ambulante Hilfsangebote, ambulante psychotherapeutische Behandlungen durch niedergelassenen Kolleg:innen oder tagesklinische bzw. stationäre Angebote.
Die Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie hält dabei auch Spezialambulanzen vor, in der Patient:innen mit Problemen aus den spezifischen Bereichen auch nach Überweisung durch ihren Hausarzt oder Facharzt Diagnostik und Beratung in Anspruch nehmen können.
Die spezifischen Problembereiche umfassen dabei unter anderem:
- Somatoforme Störungen, z. B. Reizdarm, Reizmagen, Reizblase
- Anhaltende Schmerzstörungen, z. B. anhaltende Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen
- Essstörungen, z. B. Anorexia nervosa, Bulimia nervosa, Binge-Eating-Störung
- Traumafolgestörungen, z. B. Posttraumatische Belastungsstörung, Anpassungsstörungen, Belastungsreaktionen
- Psychische Belastungen bei körperlichen Grunderkrankungen, z. B. bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, Multipler Sklerose, Krebserkrankungen
- Stress-induzierte Erkrankungen (z.B. beruflich bedingt) wie z. B. „Burn-out“, anhaltende Müdigkeit oder Erschöpfungssyndrom
- Funktionelle Störungen, z. B. des Atmungs-, Herz-Kreislauf-, Stoffwechselsystems ohne hinreichende körperliche Erklärung
- Long-COVID, z. B. Ängste bei anhaltender Atemnot, anhaltende Müdigkeit / Erschöpfungssituation, traumatische Erlebnisse während der lebensbedrohlichen Akuterkrankung (durch z.B. Intensivtherapie), psychische Folgeerscheinungen
- Angst- oder Zwangserkrankungen, z. B. auch Panikstörungen, oder Ängste im Kontext körperlicher Grunderkrankungen (z.B. bei Lungen oder Herzerkrankungen)
- Depressive Störungen insbesondere auch im Kontext von belastenden beruflichen Situationen, schweren Lebensereignissen oder anhaltenden Beziehungsstörungen
- Psychische Belastung bei Krebserkrankungen
- Dissoziative Bewegungsstörungen, z. B. Lähmungen oder Anfälle ohne hinreichende körperliche Erklärung
Weiterführende Informationen zur Frage für wen die Angebote der Ambulanz der Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der UMMD sinnvoll sein können, finden Sie auch auf der Homepage der Klinik unter der Rubrik „Für Patienten“: www.kpsm.ovgu.de sowie unter http://kpsm.med.ovgu.de/AmbulanteAngebote.html
Kontakt
Patient:innen und Zuweiser:innen können über das Sekretariat der Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (Tel. 0391-67-14251) Kontakt zur Ambulanz für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie aufnehmen.
Foto: Das Team der Psychosomatischen Ambulanz des Universitätsklinikums Magdeburg besteht u.a. aus Ärzten, Psychologen, Pflegekräften, Kreativtherapeuten, Ernährungstherapeuten, Physiotherapeuten. (c) Fotografin: Sarah Kossmann/UMMD