Halle/MZ (ots) – Sachsen-Anhalt hat in den vergangenen drei Jahren 1,2 Millionen Euro an Personalagenturen gezahlt, um fĂŒr das Land neue LehrkrĂ€fte rekrutieren zu lassen. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Samstagausgabe) mit Verweis auf Daten des Landesbildungsministeriums. Demnach stellte das Land mithilfe der Agenturen 110 Lehrer ein – 38 davon haben den Landesdienst allerdings schon wieder verlassen, so das Ministerium. Rein rechnerisch zahlte Sachsen-Anhalt im Durchschnitt 10.600 Euro fĂŒr jeden vermittelten Lehrer.
Bildungsministerin Eva FeuĂner (CDU) nannte die Personalrekrutierung per Agentur ein „probates Mittel“ gegen den Lehrermangel. „Jede Lehrkraft, die in den Dienst des Landes Sachsen-Anhalt eingestellt werden kann, bedeutet einen Erfolg“, sagte sie der MZ. „Unser Headhunter-Projekt findet bundesweite Beachtung.“ Die Agenturen suchen laut Ministerium international nach Personal. „Die Resonanz ist positiv – auch, weil sich die DiversitĂ€t im Lehrerzimmer erhöht und zum Beispiel LehrkrĂ€fte unterschiedlicher Herkunft eine Bereicherung fĂŒr die gesamte Schule sind“, sagt FeuĂner.
Allerdings gibt es innerhalb der Koalition auch Kritik an dem sogenannten Headhunter-Projekt. Das Programm zeige „eine deutliche SchwĂ€che“, sagte SPD-Landtagsfraktionschefin Katja PĂ€hle der MZ: „1,2 Millionen Euro wurden investiert, um 110 LehrkrĂ€fte anzuwerben, von denen 38 das System bereits wieder verlassen haben. Das Programm ist offensichtlich nicht nachhaltig angelegt.“
Foto: Eva FeuĂner (c) Ministerium fĂŒr Bildung des Landes Sachsen-Anhalt