Magdeburg. Um Schülerinnen und Schülern frühzeitig einen realistischen Einblick in verschiedene Berufe und Unternehmen zu ermöglichen, wurde mit Beginn des neuen Schuljahres an der Magdeburger Integrierten Gesamtschule (IGS) „Regine Hildebrandt“ das Modellprojekt „Duales Praxislernen“ gestartet. Die heutige Praxismesse im Rathaus bildet den Auftakt. Sie bringt Schülerinnen und Schüler sowie regional ansässige Unternehmen und Einrichtungen zusammen.
Im Rahmen des „Dualen Praxislernens“ werden Schülerinnen und Schüler einer 9. Klasse der IGS „Regine Hildebrandt“ ein Schuljahr lang an einem festen Tag pro Schulwoche nicht am Lernort Schule, sondern in einem regionalen Unternehmen oder einer anderen Einrichtung lernen. An diesem außerschulischen Lernort sollen die Schülerinnen und Schüler berufspraktische Erfahrungen sammeln sowie einen Einblick in technische, ökonomische oder hauswirtschaftliche Arbeitsprozesse bekommen und sich so vielseitig erproben. Schulisches Wissen können sie dabei in berufsnahen Situationen anwenden und erweitern. Initiatoren des Magdeburger Modells sind die Landeshauptstadt Magdeburg, die IGS „Regine Hildebrandt“ und das Unternehmen STORK Umweltdienste GmbH, die das landesweite Projekt „Duales Lernen in Form von Praxislerntagen“ unter Berücksichtigung lokaler Gegebenheiten weiter angepasst haben.
Der Auftakt dazu fand heute im Rahmen einer Praxismesse im Alten Rathaus statt, bei der sich die Schülerinnen und Schüler der IGS „Regine Hildebrandt“ und die Vertretungen der am Projekt beteiligten Unternehmen und Einrichtungen kennenlernten. Die Schülerinnen und Schüler haben dabei ein Bild über die beteiligten Unternehmen gewonnen und erhielten Anregungen, in welchem Bereich sie das „Duale Praxislernen“ absolvieren möchten. Für die Unternehmen ging es vor allem um die Frage, welche Schülerin bzw. welcher Schüler am besten zu ihnen passt.
Im Anschluss schätzten die Schülerinnen und Schüler ihre Stärken ein und vergleichen diese mit den Anforderungen der beteiligten Unternehmen. Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern basierend auf diesen Ergebnissen möglichst passende Praxislernorte zuzuordnen. Anfang September beginnt dann das „Duale Praxislernen“ mit dem wöchentlichen Lerntag in den jeweiligen Unternehmen. Insgesamt beteiligen sich über 20 Unternehmen und Einrichtungen aus dem gesamten Stadtgebiet. Somit ist sichergestellt, dass auch jeder der 24 Schülerinnen und Schüler einen Praxispartner findet.
Auch die Magdeburger Oberbürgermeisterin Simone Borris ist von der Bedeutung des Projekts für die Region Magdeburg überzeugt. Sie sagt: „Mit dem ‚Dualen Praxislernen‘ gehen wir gemeinsam mit den Unternehmen und der Schule neue Wege in der Berufsorientierung und engagieren uns aktiv für die Nachwuchsförderung. Da sich die Schülerinnen und Schüler über einen längeren Zeitraum im Unternehmen aufhalten, können sie sich vertieft in Arbeitsprozesse einarbeiten. Die längere Bindung zum Unternehmen ermöglicht ein besseres Kennenlernen und Verständnis für Abläufe, aber auch die realistische Überprüfung gegenseitiger Erwartungen und mündet so hoffentlich in das ein oder andere Ausbildungsverhältnis.“
Das Modellprojekt startet zunächst mit einer 9. Klasse der IGS „Regine Hildebrandt“. Die Landeshauptstadt Magdeburg begleitet das Projekt und übernimmt auch dessen Evaluation. Alles erfolgt in enger Abstimmung mit dem Ministerium für Bildung des Landes Sachsen-Anhalt. Bei erfolgreichem Verlauf ist es denkbar, das Modellprojekt zukünftig auf weitere Klassen und Schulen Magdeburgs auszuweiten.
Text/Foto: Landeshauptstadt Magdeburg am 12. August 2024