Neues Auto, klare Mission: René Rast will seinen vierten DTM-Titel

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  • Rast startet mit einem brandneuen BMW M4 GT3 Evo
  • BMW-Werksfahrer geht in seine achte DTM-Saison

MĂŒnchen. RenĂ© Rast zĂ€hlt als dreifacher Champion und mit 28 Rennsiegen zu den Top-Stars der DTM. Dieses Jahr greift der gebĂŒrtige Mindener im neuen BMW M4 GT3 Evo an. Gemeinsam mit Schubert Motorsport aus Oschersleben bestreitet Rast seine bereits achte DTM-Saison. FĂŒr sein Team beginnt die neue Saison vom 25. bis 27. April in der Motorsport Arena Oschersleben direkt mit einem Heimspiel. Im Interview spricht der 38-JĂ€hrige ĂŒber die Herausforderung Titelkampf, das enge Teilnehmerfeld und seine Begeisterung fĂŒr die DTM.

SpĂŒrt man als dreifacher Champion vor dem Saisonstart trotzdem noch das Kribbeln?

Ja, absolut. Ich gehe in meine achte DTM-Saison, aber ehrlich gesagt fĂŒhlt es sich jedes Jahr ein StĂŒck weit wie die erste an. Es kommen neue Fahrer, neue Teams und neue Autos dazu. Niemand weiß im Vorfeld, wer wirklich vorne mitmischen wird. Genau das macht die DTM jedes Mal aufs Neue spannend. Über den Winter arbeitet man mit Simulator-Sessions, gemeinsamen Meetings und Team-Workshops intensiv auf diesen Moment hin. Sobald man wieder im Auto sitzt, ist sofort klar: Jetzt geht es wieder los. Und genau dieses GefĂŒhl ist einfach großartig.

Was sind die Erwartungen fĂŒr die neue Saison?

Erwartungen sind schwer zu formulieren, weil man im Vorfeld nie genau weiß, wie stark man im Vergleich zur Konkurrenz wirklich ist. Letztes Jahr haben wir den Teamtitel gewonnen. In dieser Saison wollen wir auch in der Fahrerwertung nach ganz vorne. Entscheidend ist vor allem Konstanz: Man muss nicht jedes Rennen gewinnen, aber regelmĂ€ĂŸig punkten und AusfĂ€lle vermeiden. Am Ende zĂ€hlt das Gesamtpaket aus Auto, Fahrer, Team und Strategie. Wer das am besten zusammenbringt, hat die grĂ¶ĂŸten Chancen auf den Titel.

Welche Verbesserungen bringt das Evo-Paket vom BMW M4 GT3 mit?

Es ist mein drittes Jahr mit BMW, das Fahrzeug ist im Kern dasselbe geblieben. Ich kenne das Auto gut und fĂŒhle mich wohl. Das neue Evo-Paket bringt hoffentlich noch ein bisschen mehr Performance und macht das Auto noch besser beherrschbar. In den Rennen waren wir meistens stark, unsere SchwĂ€che lag letztes Jahr im Qualifying. Wenn wir die abstellen können, sieht es gut fĂŒr uns aus.

Im Starterfeld war viel Bewegung drin – neue Fahrer, Teams und Hersteller sind dabei. Welche VerĂ€nderungen bringt das mit sich?

Ich denke, dass es mit 24 Fahrzeugen auf der Strecke teilweise etwas eng werden kann – vor allem im Qualifying. Wenn man da keine freie Runde erwischt, steht man schnell ganz hinten. Von den hinteren PlĂ€tzen nach vorne zu fahren, ist bei so einem großen Feld alles andere als einfach. Dazu sorgen neue Gesichter im Starterfeld fĂŒr zusĂ€tzliche Spannung. Ich bin sehr gespannt auf das erste KrĂ€ftemessen beim Saisonauftakt in Oschersleben und bin mir sicher, dass sich die Fans auf viele spannende Rennen freuen können.

Timo Glock feiert dieses Jahr sein DTM-Comeback. Was kann man von ihm erwarten?

Timo ist ein starker Fahrer, war in der Formel 1 erfolgreich und hat auch in der DTM viel gezeigt. Ich erinnere mich noch an sein Duell mit Gary Paffett vor ein paar Jahren in Hockenheim, das lÀuft heute noch in Highlight-Videos. Ich freue mich, ihn wieder im Feld zu haben.

Wie lief die Vorbereitung auf dein drittes BMW-Jahr in der DTM ab?

Wir haben uns natĂŒrlich persönlich getroffen, um Strategien durchzugehen, Erfahrungen aus dem Vorjahr zu teilen und als Team wieder in den Rhythmus zu kommen. Viel an Abstimmung findet heute digital statt. Aber wir hatten auch Teambuilding-Treffen und einen gemeinsamen Grillabend, das stĂ€rkt den Zusammenhalt. Was Marco und mir als Fahrerduo hilft: Wir bringen beide viel Erfahrung mit und sprechen dieselbe Sprache. Das erleichtert der ganzen Mannschaft die Arbeit. Ohne ein starkes Team – ob Mechanik, Strategie oder Kommunikation – funktioniert im Motorsport gar nichts.

Was sind deine persönlichen Highlights im DTM-Kalender?

Der Norisring ist definitiv eine Strecke, die mir sehr liegt. Das Event findet mitten im Sommer statt, die TribĂŒnen sind voll und die Stimmung bei den Fans ist einfach unglaublich. Durch das enge Layout und die kurze StreckenfĂŒhrung sind die Rennen dort fast immer von viel Action geprĂ€gt. Sportlich gesehen ist der Red Bull Ring fĂŒr BMW traditionell ein gutes Pflaster, was auch mein Sieg im Vorjahr unterstreicht. Am meisten freue ich mich aber auf Zandvoort: Eingebettet in die DĂŒnen, direkt am Meer, mit schnellen Kurven und kaum Auslaufzonen – das macht diese Strecke fĂŒr mich besonders reizvoll.

Foto: René Rast startet dieses Jahr in seine achte DTM-Saison (c) ADAC Motorsport