Magdeburg. Oberbürgermeisterin Simone Borris hat heute die neue Sporthalle am Lorenzweg feierlich eröffnet. Mit einem Investitionsvolumen von rund 16 Millionen Euro, darunter 4,38 Mio. Euro Fördermittel vom Ministerium für Inneres und Sport, hat die Landeshauptstadt eine moderne Dreifeldsporthalle für den Nachwuchsleistungssport gebaut. Die Wolfgang-Lakenmacher-Halle ist damit auch der Ersatz für die Hermann-Gieseler-Halle.
„Unser städtischer Eigenbetrieb Kommunales Gebäudemanagement als Bauherr hat einmal mehr ein modernes Gebäude errichtet, das perfekte Bedingungen für den Schul- und Vereinssport bietet“, bilanziert Oberbürgermeisterin Simone Borris. „Mit der neuen Trainings- und Wettkampfstätte können die 1. und 2. Handball-Mannschaft des SC Magdeburg, der Nachwuchs-Leistungssport sowie Sportvereine und natürlich die Schülerinnen und Schüler vom Editha-Gymnasium und der Berufsbildende Schule eine Top-Sporthalle nutzen! Mein Dank gilt zudem allen an der Planung und dem Bau beteiligten Firmen und Unternehmen.“
Die Dreifeldsporthalle hat eine Sportfläche von mehr als 1.200 Quadratmetern. Sie verfügt über eine Sportlerebene und eine Zuschauerebene, die Platz für bis zu 1.048 Personen bietet. Optional stehen weitere 300 Sitzplätze auf der Sportlerebene zur Verfügung. 12 Plätze wurden für Rollstuhlfahrer geschaffen. Bei Bedarf kann die Hallenfläche mit Trennvorhängen in drei Felder unterteilt werden. Zur Verfügung stehen auch ein Kraftraum und ein ca. 150 Quadratmeter großer Mehrzweckraum, der während Veranstaltungen, Tagungen, Fortbildungen oder zu anderen Anlässen genutzt werden kann.
Die Barrierefreiheit wird durch einen Personenaufzug sowie ebenerdigen Zugang und umlaufende Flure im gesamten Gebäude gewährleistet. Die Anbindung an die zukünftige Straßenbahnhaltestelle wurde als behindertengerechter Gehweg ausgeführt. Zur Gewährleistung des barrierefreien Zugangs musste das Gelände neu angeschüttet werden.
An der neuen Sporthalle wurden 82 Fahrradstellplätze und 91 Parkplätze gebaut, von denen 5 Stellplätze für Menschen mit Behinderungen zur Verfügung stehen. Die begrünte Freifläche in Richtung Lorenzweg dient zur Versickerung des Regenwassers der Halle. Insgesamt wurden 88 Bäume neu gepflanzt.
Baubeginn war im August 2020, was die Bauarbeiten wegen der Pandemie aufgrund von Personalengpässen bei den beteiligten Firmen zunächst erschwerte. Darüber hinaus gab es erhebliche Auswirkungen durch den Ukraine-Krieg. Insbesondere hatten Materialengpässe zu teilweise erheblichen Bauverzögerungen und zu immer höheren Preisen geführt.
Die Hermann-Gieseler-Halle war über mehrere Jahrzehnte eines der sportlichen Zentren der Landeshauptstadt Magdeburg. Um sie zu einer – für den Spielbetrieb verschiedener Bundesligen – regelkonformen Sportstätte auszubauen, hätten jedoch 22 Millionen Euro in die Sanierung investiert werden müssen. Daher beschloss der Stadtrat im September 2015 die Errichtung eines funktionalen Ersatzneubaus.
Der Handballer Wolfgang Lakenmacher
Der unter dem Spitznamen „Laki“ bekannte Kreisläufer wurde 1943 geboren. In seiner gesamten aktiven Spielerlaufbahn lief er für den SC Magdeburg auf. Mit ihm als Kapitän gewann der SCM 1970 und 1977 die DDR-Meisterschaft. Auch die DDR-Nationalmannschaft profitierte von seinem Können, 1970 und 1974 wurden sie gemeinsam Vizeweltmeister. Für das erste WM-Silber ehrte ihn die Stadt Magdeburg mit einer Plakette auf dem „Sports Walk of Fame“. Insgesamt absolvierte er 198 Länderspiele und erzielte dabei 422 Länderspieltore. Wolfgang Lakenmacher verstarb Mai 2023. Noch im selben Jahr beschloss der Stadtrat der Landeshauptstadt, die neue Halle nach der SCM-Ikone zu benennen.
Quelle: Landeshauptstadt Magdeburg am 18. Juni 2024
Foto (c) Architektenkammer Sachsen-Anhalt / Gunter Binsack