Magdeburg. Oftmals unbekannte, aber mit Gewinn neu zu entdeckende Kompositionen von jüdischen und christlichen Komponisten des 19. Und 20. Jhs. bietet der Orgelpunkt mit Anne Horsch (München) unter dem Titel „Kirche trifft Synagoge“ heute am Sonntag, 28.Juli 2024, 16 Uhr.
Auf dem Programm stehen hervorragende und oftmals durch die Synagogenmusik geprägte Werke von Walter Brenner (1906-1969), einem von den Nazis verfemten südafrikanischen Komponisten, mit einer Prozessionsmusik, Siegfried Würzburger (1877-1942), Synagogenorganist zu Frankfurt, zu Tode gekommen im Ghetto Litzmannstadt, mit Passacaglia und Fuge über das Jom Kippur-Abendgebet ‚Kol Nidre‘, Julius Chajes (1910-1985), geb. in Lemberg, 1937 in die USA emigriert, dort mit großem Einfluss auf die jüdische Musik, mit einem Gebet, Herman Berlinski (1910-2001), geb. und ausgebildet in Leipzig, 1934 nach Paris und in die USA geflohen, dort hoch geschätzter Synagogenorganist, mit „Der brennende Dornbusch“, Ben Steinberg (1930-2023), Kanadier, zahlreiche Kompositionen für Synagogen in den USA und in Kanada, mit einem Prélude“.
Meist sehr bekannt sind die zu hörenden Werke christlicher Komponisten und Organisten an weltberühmten Pariser Kathedralen, so Messiaens mystisches „Die Erscheinung der ewigen Kirche“, Boellmanns „Prière à Notre Dame“ aus der berühmten Suite Gothique und Henri Mulets imposante und überwältigende Toccata „Tu es petra“.
Anne Horsch, die dieses ungewöhnliche und unkonventionelle Programm vorgeschlagen hat, wurde in München, Paris und Lyon von bedeutenden Lehrern umfassend ausgebildet und geht seit Jahren einer umfangreichen Konzerttätigkeit im In-und Ausland nach.
Der Eintritt zum Konzert ist frei. Um Spenden wird gebeten.
Das Konzert wird gefördert durch Domorgeln Magdeburg e.V.
Foto: Anne Horsch (c) Privat