- Nachfragewachstum 2021 in Ostdeutschland
- Umsatz 2021 auf Vorjahresniveau
- Deutliche Belebung der Baukonjunktur nicht in Sicht
âFĂŒr das Jahr 2021 rechnen wir aufgrund der stabilen Nachfrage nach Bauleistungen im Wirtschaftsbau und im Wohnungsbau mit einer GesamtbautĂ€tigkeit, die in etwa der des Vorjahres entsprichtâ, erklĂ€rte Dr. Robert Momberg, HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer des Bauindustrieverbandes Ost e. V. (BIVO), mit Blick auf das Baujahr 2021 nach Bekanntgabe der Oktoberzahlen des Bauhauptgewerbes fĂŒr Betriebe mit 20 und mehr BeschĂ€ftigten durch das Statistische Bundesamt.
- Auftragseingang: 2021 leichtes Wachstum gegenĂŒber 2020
Das Gesamtauftragsvolumen des Bauhauptgewerbes belief sich per Oktober 2021 auf knapp 15,0 Mrd. Euro. GegenĂŒber dem Vorjahreszeitraum war das ein Zuwachs von 3,4 Prozent, der damit allerdings deutlich niedriger ausfiel als im Bundesdurchschnitt (+8,0 %). Das höchste Wachstum verzeichnete der Wohnungsbau. Dieser verbuchte von Januar bis Oktober 2021 AuftragseingĂ€nge in Höhe von 3,3 Mrd. Euro. In Relation zum Vorjahreszeitraum entsprach das einem Plus von 17,9 Prozent. Der Wirtschaftsbau entwickelte sich im Vergleich mit 2020 ebenfalls positiv. Mit einem Auftragswert von 6,0 Mrd. Euro per Oktober 2021 war das Ergebnis um 3,9 Prozent besser als im Jahr zuvor. Keine positive Bilanz kann im Ăffentlichen Bau gezogen werden. Die Bestellungen summierten sich hier im Zeitraum Januar bis Oktober 2021 auf 5,6 Mrd. Euro. Das waren 4,1 Prozent weniger als vor einem Jahr. âUnter BerĂŒcksichtigung ĂŒblicher saisonaler Effekte und regionaler Besonderheiten am Ende eines Jahres erwartet der BIVO fĂŒr das Gesamtjahr 2021 ein Auftragsvolumen in Ostdeutschland von rd. 18,0 Mrd. Euro, was einen Zuwachs im niedrigen einstelligen Bereich gegenĂŒber dem Vorjahr bedeutetâ, erklĂ€rte Momberg mit Blick auf das Gesamtjahr.
- Umsatz: Jahresergebnis 2021 auf Vorjahresniveau
Das Bauhauptgewerbe der neuen BundeslĂ€nder registrierte im Zeitraum Januar bis Oktober 2021 Umsatzerlöse von insgesamt 15,9 Mrd. Euro. GegenĂŒber dem Vorjahreszeitraum bedeutete das eine Abnahme um 0,5 Prozent, die fast alle Segmente betraf. Lediglich im Wirtschaftsbau wiederholte sich das Vorjahresergebnis mit einem Umsatz von 6,6 Mrd. Euro (+0,1 %). Im Wohnungsbau verringerte sich das Umsatzvolumen auf 3,6 Mrd. Euro (-1,7 %) und im Ăffentlichen Bau auf 5,7 Mrd. Euro (-0,3 %). Bei den Ăffentlichen Bauvorhaben verzeichnete nur der StraĂenbau mit einem Umsatz von 2,6 Mrd. Euro ein besseres Ergebnis als 2020 (+1,1 %). âAufgrund der insgesamt gestiegenen Nachfrage rechnen wir in der Jahressumme 2021 mit einem Umsatzaufkommen des ostdeutschen Bauhauptgewerbes in Höhe von rd. 20,0 Mrd. Euro, was dem Vorjahresresultat entsprĂ€cheâ, so Momberg.
- Konjunkturaussichten: 2022 eher SeitwÀrtsbewegung am Bau im Osten
Die Konjunkturaussichten 2022 beurteilt Momberg zurĂŒckhaltend. âDer Bauindustrieverband Ost e. V. geht entsprechend seiner aktuellen Verbandsumfrage unter Betrieben des ostdeutschen Bauhauptgewerbes 2022 derzeit von einer insgesamt eher stabilen Lage anstatt einer dynamischen baukonjunkturellen Entwicklung ausâ, erklĂ€rte er.
Die Auswertung der Befragung Ende 2021 ergab, dass 38 Prozent der Bauunternehmen in den neuen LĂ€ndern 2022 mit einem besseren Umsatzergebnis rechnen als 2021. Von 20 Prozent der Befragten werden Umsatzeinnahmen in Vorjahreshöhe prognostiziert, wĂ€hrend 42 Prozent mit weiteren UmsatzeinbuĂen rechnen. Etwas stĂ€rkere Wachstumsimpulse werden 2022 bei den Unternehmen, die ĂŒberwiegend im Hochbau tĂ€tig sind, erwartet. Hier ging in der Befragung rd. die HĂ€lfte der Unternehmen (53 %) von einer Zunahme ihrer Erlöse in 2022 aus. Im Tiefbau waren es knapp ein Viertel (23 %), wohingegen in diesem Segment jedes zweite Unternehmen 2022 einen UmsatzrĂŒckgang befĂŒrchtet.
Etwa acht von zehn Bauunternehmen vermeldeten bei der Befragung am Jahresende 2021, dass die Anzahl ihrer BeschÀftigten im Jahr 2022 gleichbleiben (55 %) oder leicht ansteigen (23 %) wird.
âDa bisher noch nicht erkennbar ist, wie die ambitionierten Vorhaben der neuen Bundesregierung zeitnah in konkrete Bauinvestitionen umgesetzt werden und inwieweit sich der Preisanstieg der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe auch 2022 dĂ€mpfend auf die Baukonjunktur auswirken wird, starten wir abwartend in das Jahr 2022â, so Momberg abschlieĂend.
Der Bauindustrieverband Ost e. V. (BIVO) vertritt die Interessen von 260 Bauunternehmen mit 20.000 BeschÀftigten in den LÀndern Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt.
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