Das geplante Verbot von Ăl- und Gasheizungen in Verbindung mit dem Austausch der GerĂ€te stellt viele Immobilienbesitzerinnen vor groĂe finanzielle Probleme, so das Ergebnis einer aktuellen Expertise der ParitĂ€tischen Forschungsstelle im Auftrag des ParitĂ€tischen Gesamtverbands und des Bund fĂŒr Umwelt und Naturschutz (BUND). Demnach verfĂŒgt die HĂ€lfte aller EigentĂŒmerinnen, die in der eigenen Immobilie leben, nicht ĂŒber ausreichende finanzielle Mittel, um die teuren Sanierungen zu finanzieren. Um die Klimaziele zu erreichen, sei eine ambitionierte WĂ€rmewende unabdingbar, heiĂt es in der Studie, diese mĂŒsse aber sozial gestaltet und durch zielgerichtete UnterstĂŒtzungen flankiert werden.
Ulrich Schneider (Foto), HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer des ParitĂ€tischen betont, dass der Austausch der klimaschĂ€dlichen Heizungen richtig sei, es aber zwingend gezielte Förderung brauche, die sich nicht allein am Einkommen, sondern vor allem am Vermögen orientiere mĂŒsse: „Wer ein Haus oder eine Wohnung besitzt, ist nicht automatisch vermögend. Im Gegenteil: Wer sein Leben lang auf das kleine HĂ€uschen gespart hat, hĂ€uft nebenbei keine ReichtĂŒmer an.“
Nach der Studie hat die untere HĂ€lfte der 17 Millionen EigentĂŒmer*innen, die im eigenen Haus leben und keine weiteren Immobilien besitzen, ein Finanzvermögen von maximal 34.500 Euro, 13 Prozent verfĂŒgen ĂŒber gar kein Vermögen. Viele werden damit die etwa fĂŒnfstelligen Ausgaben, die auf sie zukommen, nicht alleine bewĂ€ltigen können. Die Expertise arbeitet mit Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP).
Schneider appelliert an die Bundesregierung: „Der Klimaschutz ist eines der wichtigsten Themen unserer Zeit. Aber es geht nur Ăkosozial. Wer sich die richtigen PlĂ€ne der Ampel nicht leisten kann, muss Hilfe erwarten können.“
Text / Foto: Der ParitÀtische Gesamtverband