Berlin (ots) – Die AnkĂŒndigung Bayerns, die einrichtungsbezogene Impfpflicht vorerst nicht umzusetzen, sorgt fĂŒr Kritik.
Der Deutsche Berufsverband fĂŒr Pflegeberufe warf MinisterprĂ€sident Markus Söder (CSU) vor, ein verheerendes politisches Signal zu senden. Die GeschĂ€ftsfĂŒhrerin des Regionalverbands Nordost, Natalie Sharifzadeh, sagte am Dienstag im Inforadio vom rbb, PflegekrĂ€fte seien nun irritiert:
„Wir finden (âŠ) das schlimm. Wir hören von anderen BundeslĂ€ndern, dass sie durchaus bereit sind, das (die Impfpflicht – Red) durchzusetzen. Mal jenseits von der GefĂ€hrdung, die von Ungeimpften fĂŒr die Bewohner:innen ausgehen kann – und wir reden da ja nicht nur von Pflegenden, sondern wir reden von Friseuren, von Seelsorgern, von Physiotherapeuten – finde ich es auch ein fatales Signal, rein politisch. Das wurde im Dezember beschlossen – von allen! Und nun sagt einer im Alleingang: ach nö, machen wir doch nicht. Politisch sorgt das fĂŒr groĂe Unsicherheit.“
Sharifzadeh konnte nicht sagen, wie viele Menschen in Pflegeberufen gegen eine Impfung sind:
„Konkrete Zahlen liegen uns nicht vor. Wir hören vereinzelt von Leuten, die aus dem Verband austreten, weil sie uns vorwerfen, nicht genĂŒgend Haltung gezeigt zu haben. (âŠ) TatsĂ€chlich haben wir aber auch gehört von Leuten, die gesagt haben, wenn jetzt die Impfpflicht kommt, dann mĂŒssen wir uns auch impfen lassen. Das wĂ€re eine gute Möglichkeit gewesen, das Gesicht nicht zu verlieren. (âŠ) Die ziehen jetzt nach der AnkĂŒndigung von Herrn Söder wieder zurĂŒck.“
Foto: Markus Söder (c) Bayerische Staatskanzlei