Podiumsdiskussion zur Fußball-WM in Katar in der Stadtbibliothek Magdeburg / Arbeitsmigranten von den Baustellen zu Gast

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Magdeburg. Vier GĂ€ste aus Nepal und Kenia berichten von ihren Erfahrungen auf den Baustellen fĂŒr die Fußballweltmeisterschaft 2022 und von ihren KĂ€mpfen um die Verbesserung von Arbeitsbedingungen fĂŒr migrantische Arbeiter*innen. Gemeinsam mit dem Publikum werden Handlungsmöglichkeiten hierzulande sowie der kĂŒnftige Umgang mit derartigen Großevents diskutiert.

Fußball ist weltweit ein großes GeschĂ€ft und besonders viel Aufsehen erregt bereits im Vorfeld die kommende Fußballweltmeisterschaft in Katar. Unter der Überschrift „WM 2022 – FIFA, Katar und Menschenrechte“ wird am Montag, 19. September um 19.30 Uhr in der Stadtbibliothek diskutiert. Dabei berichten migrantische Arbeiter- und Gewerkschafter*innen von ihren Lebens- und Arbeitsbedingungen im WĂŒstenstaat.

Die Diskussionen um die Fußball-WM begannen bereits bei der Vergabe 2010, es folgten VorwĂŒrfe von Korruption und Menschenrechtsverletzungen. Zahlreiche Proteste begleiten bis heute den Bau der Infrastruktur fĂŒr das weltweite sportliche Großereignis. Insbesondere internationale migrantische Arbeiter*innen sind aber weiterhin vor prekĂ€ren Arbeitsbedingungen kaum geschĂŒtzt. Das bestĂ€tigt letztlich auch die erschreckend hohe Zahl an TodesfĂ€llen auf den WM-Baustellen.

Das PodiumsgesprĂ€ch in der Stadtbibliothek ist Teil einer bundesweiten „Speakers Tour“ unter dem Motto „Reclaim the Game – Foulspiel mit System“, die die Rosa-Luxemburg-Stiftung ausrichtet. In Magdeburg berichten vier GĂ€ste aus Nepal und Kenia von ihren Erfahrungen auf den Baustellen und von ihren KĂ€mpfen um bessere Arbeitsbedingungen fĂŒr migrantische Arbeiter*innen. Zu Ihnen gehört Binda Pandey, die als hochrangiges Mitglied der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und eines nepalesischen Gewerkschaftsverbandes an Verhandlungen mit der katarischen Regierung beteiligt war und heute Abgeordnete im nepalesischen Parlament ist. Ebenfalls aus Nepal stammt Krishna Shrestha als Vertreter einer Selbstorganisation von Arbeiter*innen in Katar. Aus Kenia sind die Gewerkschafter und Aktivisten Jeevan KC und Malcolm Bidali Teilnehmer der Diskussion. Malcom Bidali zĂ€hlt in seinem Heimatland zu den MitbegrĂŒndern der Menschenrechts- und Selbsthilfeorganisation „Migrant Defenders“.

Im GesprĂ€ch mit den Arbeiter*innen erörtert der Moderator Dennis Jannack die Wirksamkeit von Arbeitsrechtsreformen, die Katar nach internationaler Kritik schließlich angestoßen hat. Gefragt wird nach den Bedingungen fĂŒr gewerkschaftliche oder informelle ZusammenschlĂŒsse. Und schließlich soll es um mögliche Konsequenzen fĂŒr FIFA und DFB fĂŒr kĂŒnftige Standortvergaben von Fußballweltmeisterschaften gehen.

„WM 2022 – FIFA, Katar und Menschenrechte“ ist eine gemeinsame Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung mit dem Magdeburger Fanprojekt Magdeburg sowie der Fanhilfe. Alle interessierten GĂ€ste sind zu dieser Podiumsdiskussion am Montag, 19. September, um 19.30 Uhr in der Zentralbibliothek im Breiten Weg herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.

Foto (c) Stadtbibliothek Magdeburg, Breiter Weg 109, 39104 Magdeburg