Magdeburg. Im letzten Spiel des Jahreswaren die Herren der Wasserball Union Magdeburg WUM) am Samstag, 17.12.2023) in ihrem âWohnzimmerâ noch einmal in der 2. Runde des DSV-Pokals gefordert.
Gegner war der Bundesligaabsteiger, SV Cannstatt 1898, eines Zeichens auch derzeitiger TabellenfĂŒhrer der 2. Liga SĂŒd. Die ElbestĂ€dter hatten sich auf ein Team eingestellt, dass ein schwimm- und konterstarkes Spiel bevorzugt. Noch in der ersten Spielminute ĂŒberstanden die Magdeburger eine Unterzahl durch eine schöne Parade von WUM-Torwart Detlef Klotzsch schadlos. Doch nach gut zweieinhalb Minuten war der âHexerâ Detlef Klotzsch bei einem Strafwurf der GĂ€ste machtlos.
Die Sachsen-Anhalter versuchten nun im Angriff den schnellen Ausgleich zu erzielen, trafen dabei aber mehrmals nur Latte und Pfosten des GĂ€ste-GehĂ€uses. In der vierten Spielminute fasste sich WUM Spieler Duncan HĂ€ndel aus gut 8 Metern ein Herz und erzielte den Ausgleich zum 1:1. Im darauffolgenden Gegenangriff geriet man jedoch gleich wieder in Unterzahl, die die Schwaben zur erneuten 1:2 FĂŒhrung nutzten. Danach ging es schnell, Ballverlust der Magdeburger im Angriff und ein schneller Konter der CannstĂ€tter fĂŒhrten zum 1:3 fĂŒr die GĂ€ste. Gut zweieinhalb Minuten vor dem Ende des ersten Spielabschnittes bekam die WUM einen Strafwurf zugesprochen, den Lukas Schulle nur an den Innenpfosten setzte und nicht verwandeln konnte. Im Gegenzug drĂŒckte der SV Cannstatt weiter aufs Tempo und erzielte 1:4. Die Magdeburger konnten zum Ende des Viertels durch Lukas Schulle auf 2:4 verkĂŒrzen. Ein letztes Highlight vor der ersten Sirene setzte erneut der âHexerâ Detlef Klotzsch mit einer starken Parade beim Konter der CannstĂ€tter. Die letzte Ăberzahl fĂŒr die Magdeburger im 1 Viertel konnte Sascha Ufnal leider nicht in ein Tor ummĂŒnzen, da sein Aufsetzer zwei Sekunden vor Viertelende knapp ĂŒber das Tor der GĂ€ste flog.
Vor dem zweiten Viertel stand es also 2:4 fĂŒr die GĂ€ste, vom Papier her noch kein Beinbruch fĂŒr die MĂ€nner von WUM-Trainerin Manuela Althoff-HĂ€ndel. Mit dem Anpfiff des 2. Spielabschnittes sicherte Jan Naveau den Ball beim Anschwimmen fĂŒr das Heim-Team. Die anschlieĂende Ăberzahl und den Torwurf von Patrick Kirchner konnten die Magdeburger leider erneut nicht zum Torgewinn nutzen. Innerhalb der nĂ€chsten zweieinhalb Minuten erhöhte die Schwaben durch zwei Treffer auf 2:6. Es waren noch drei Minuten bis zur Halbzeitpause zu spielen und die gut 160 Fans und Zuschauer warteten nun auf eine Reaktion Ihres Heim-Teams. Die kam durch den WUM Topscorer Lukas Schulle, der einen Angriff mit einem schnellen Wurf abschloss und auf 3:6 verkĂŒrzte. Doch der Schwaben-Express rollte unerbittlich weiter. In den verbleibenden zwei Minuten netzten die GĂ€ste weitere drei Tore zum zwischenzeitlichen 3:9 ein. Erst 20 Sekunden vor der Halbzeitsirene gelang Center Wilhelm Block sein erstes Tor zum 4:9, unter groĂem Jubel der heimischen Zuschauer.
Trotz des klaren RĂŒckstandes lieĂen die Magdeburger Fans ihr Team nicht hĂ€ngen und verbreiteten weiter gute Stimmung, feuerten ihre Mannschaft frenetisch an. Der dritte Abschnitt startete denkbar ungĂŒnstig fĂŒr Hausherren. fĂŒr Patrick Kirchner verursachte seinen dritten persönlichen Fehler und stand folglich der WUM nicht mehr zur VerfĂŒgung. Die daraus folgende Unterzahl, wurde aber gut verteidigt von seinem Team. Im Anschluss hielt der âWUM-Hexerâ Detlef Klotzsch einen 5 m Strafwurf mit einer herausragenden Parade.
Die Sturm- und Drang-Phase der GĂ€ste war aber noch lĂ€ngst nicht vorbei. Denn die GĂ€ste erhöhten weiter auf 4:10. Eine erneute Ăberzahl konnte von WUM Spieler Willi Block leider nicht durch genutzt werden. Die GĂ€ste bestraften dies ihrerseits mit einem schnellen Kontertor und dem 4:11. Noch gut vier Minuten waren bis zur letzten Pausensirene zu spielen, da verwandelte Lukas Schulle einen Strafwurf zum 5:11. Doch die CannstĂ€tter hatten auch darauf eine Antwort und schraubten das Ergebnis durch zwei schnelle Konter noch auf 5:13. Und wieder war es WUM-Keeper Detlef Klotzsch, der erneut einen Strafwurf der GĂ€ste partierte.
In den ersten Minuten des letzten Spielabschnitts dann der Torwartwechsel von Klotzsch auf Alessandro Simeoni. Angetrieben von der starken Heimkulisse zeigten die Magdeburger in den letzten acht Minuten eine starke Moral. Mit zwei Treffern erhöhten die Schwaben zwar auf 5:15, doch Wilhelm Block, Tim Richter und Lukas Schulle (sein vierter Spieltreffer) verkĂŒrzten noch zum 8:15 Endergebnis. Centerverteidiger Duncan HĂ€ndel, der nach langer Verletzungspause sein SaisondebĂŒt absolvierte, meinte nach der Partie: âUns war klar, dass dieses Spiel schwer wird. Wir hatten einen klaren Matchplan, den wir aber nicht gut im Wasser umgesetzt haben. Wenn man so viele Chancen vergibt, rĂ€cht sich das halt am Ende.â
Text: Katja Priol
Foto: WUM Torwart Detlef Klotzsch, der am Samstag mit starken Paraden glÀnzte und bester Spieler seines Teams war. (c) Robert Wahren